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99,5 Prozent für Mikl-Leitner: So positioniert sich der Vizepräsident von Niederösterreich in der Post-Kurz-Ära

„Fünf Jahre sind vergangen. Nichts ist, wie es war. Viel Unsicherheit und viele neue Fragebögen. Mitten in Europa herrscht Krieg, niemand weiß, wie es weitergeht. Und man weiß nicht, wie lange uns das Virus eine Pause gönnen wird“, fuhr sie fort.

Nehamers Rede

Bundeskanzler Karl Nehammer greift das Thema auf. „Als ich Kanzler wurde, waren wir isoliert. Es war anfangs fast deprimierend nach der Blockade – so viele Menschen, so viele Viren“, sagte Nehamer. Er erzählt, wie er sich gefühlt hat, als er zum ersten Mal in seinem Leben auf einem Massengrab in Kiew stand („Es lässt einen nicht mehr los“) und wie erleichtert er war, als er nach Österreich zurückkehrte. Nehamer sagt, die aktuellen Krisen seien riesig und verursachten komplexe Probleme, aber lasse dich nicht davon überwältigen. „Wir können Krisen schaffen. Nach der Pandemie haben wir ein höheres Wachstum als zuvor, wir haben Vollbeschäftigung, wir helfen Flüchtlingen und wir helfen vor Ort in der Ukraine. Wir schaffen Krisen, weil wir Österreicher sind.

Nehamer erhielt einen überraschenden Applaus von Hunderten von Delegierten. Der Name Sebastian Kurz wird auf diesem Parteitag nicht genannt, nur Nationalratsvorsitzender Wolfgang Sobotka erinnert an die “Turbulenzen des vergangenen Herbstes”. Nun habe die ÖVP “die Chance, sich mit Kanzler Nehamer auf Bundesebene neu zu etablieren”.

Zentrale Bedeutung

Für Mikl-Leitner ist der Parteitag am Samstag zentral. Für ihren anstehenden Wahlkampf braucht sie die Unterstützung der geschlossenen Parteiorganisation. 2018 gewann Mikl-Leitner die absolute Mehrheit, auch mit Gegenwind der damals noch jungen, türkisfarbenen Bewegung.

Von der Bundesregierung ist diesmal kaum Gegenwind zu erwarten, die Landes-ÖVP wird sich im anstehenden Wahlkampf ganz auf die Landespolitik konzentrieren, Bundespolitik wird vermieden. Das ist bereits beim Parteitag zu spüren: Die nach St. Pölten angereisten Minister der ÖVP (Schrambök, Koestinger, Raab, Staatssekretärin Plakolm) wurden erst begrüßt, nachdem alle Würdenträger aus Niederösterreich von den 500 Delegierten applaudiert wurden . . .