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Anklage wegen Tierquälerei: Auf schockierendes Video folgt Werbung – erste Hühnerfarm bezieht Stellung

Veröffentlicht am 17. April 2022, 15:15 Uhr

Am Ostersonntag veröffentlichte Tier im Focus (TIF) schockierende Fotos, die angeblich Misshandlungen auf mehreren Schweizer Hühnerfarmen zeigen. TIF meldet nun zwei verdächtige Unternehmen.

Die versteckten Aufzeichnungen sollen Missstände auf Schweizer Hühnerfarmen aufzeigen.

20 Minuten

  • Animal in Focus hat schockierendes Bildmaterial veröffentlicht, das angeblich Misshandlungen auf Schweizer Hühnerfarmen zeigt.

  • Das beschuldigte Unternehmen hat bereits Stellung bezogen und versichert, dass es nie Beschwerden gegen das Unternehmen gegeben habe.

  • Tier im Fokus hat die beiden Unternehmen aus den Kantonen Aargau und Freiburg bereits gezeigt. Auch die Tierschutzorganisation veröffentlichte eine Petition.

Blutige Verletzungen und viele apathische oder sogar tote Legehennen – das zeigen versteckte Aufzeichnungen, die die Tierrechtsorganisation Tier im Focus (TIF) zu Ostern veröffentlicht hat. Für verantwortungsbewusste Tierhalter aus den Kantonen Aargau und Freiburg haben diese Aufzeichnungen bereits rechtliche Konsequenzen: TIF zeigt sie wegen wiederholter Tierquälerei an.

Laut Tierschutzbund lebt kein anderes Nutztier in so großen Beständen wie das Huhn. „Das Tierwohl geht in der Massentierhaltung zurück“, sagte TIF-Präsident Tobias Zenhauser. Dort wird der qualvolle Tod kranker oder verletzter Hühner bewusst in Kauf genommen. Bei 18.000 Legehennen – der gesetzlich zulässigen Obergrenze – sei es laut TIF unmöglich, jeden einzelnen einzeln zu versorgen.

Beschuldigtes Unternehmen bezieht Stellung

Das beschuldigte Unternehmen aus dem Kanton Aargau habe schriftlich Stellung bezogen, berichtete die Zeitung Tamedia (Bezahlmaterial). Die beiden Besitzer sagen, die Fotos seien für niemanden schön. Der Grund für den schlechten Zustand der Herde ist, dass die Tiere im vergangenen Sommer aufgrund des kalten und feuchten Wetters krank wurden. Leidende oder tote Tiere werden von der Herde getrennt und tierschutzgerecht zurückgenommen.

Da die Aufnahmen nachts gemacht wurden, liegt noch ein totes Tier im Stall. “Tote Tiere sind keineswegs an der Tagesordnung”, protestierte der Angeklagte. Die Leistung Ihres Etiketts wird regelmäßig unangekündigt überprüft. “Bisher gibt es keine Beschwerden und Verstöße”, sagte der Betreiber.

Animal in Focus startet Petition

Hühner sind durch das Tierschutzgesetz genauso geschützt wie Hunde oder Katzen. „Das Tierschutzgesetz sieht vor, dass der Eigenwert von Hühnern um ihrer selbst willen geschützt werden muss“, sagt Sennhauser. Niemand darf einem Tier unangemessene Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Laut TIF wurden kranke, verletzte und tote Tiere in bestimmten Fällen vernachlässigt. Dies kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder Geldstrafe geahndet werden.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Beschwerden startete Tier im Focus eine Petition. Darin forderte sie die Rücknahme staatlicher Maßnahmen zur Marktberuhigung. Da die Nachfrage nach Ostern einbricht, subventioniert der Staat große Einzelhändler, um Eier in Aktion anbieten zu können, heißt es in der Anklageschrift. «Schweizer Eier werden auf Kosten von Hühnern verkauft», sagt Zenhauser. Die Petition wurde bereits innerhalb weniger Stunden von rund 500 Personen unterzeichnet.

Kennen Sie ein Tier in Not?

Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)

Polizei, Tel. 117 (für Wildtiere)

GTRD, Rettungsdienst für Grosstiere, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)

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