Veröffentlicht am 22. April 2022, 16:41 Uhr
Sieben von zehn Schweizer Arbeitnehmern sparen mit der Säule 3a. Das sind fast zehn Prozent mehr als vor vier Jahren. Bei den 20- bis 29-Jährigen sind es sogar zwölf Prozent mehr.
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Junge Schweizer nutzen vermehrt die private Altersvorsorge.
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Über 60 Prozent der 20- bis 29-Jährigen zahlen in die Säule 3a ein. 2018 sind es nur noch rund 48 Prozent.
20 Minuten / Stevan Bukvic
«Das Bewusstsein für die Altersvorsorge ist bei der jüngeren Generation stark gestiegen», erklärt Comparis-Vorsorgeexperte Leo Hug.
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Die Schweizer sorgen sich zunehmend um ihre Altersvorsorge.
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Über 60 Prozent der 20- bis 29-Jährigen zahlen bereits in die Säule 3a ein.
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2018 sind es nur noch rund 48 Prozent.
Altersregelungen liegen im Trend: 69,8 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer zahlen in die Säule 3a ein. 2018 waren es nur 63,1 Prozent. Das ist ein Plus von fast zehn Prozent, wie eine aktuelle Studie der Vergleichsplattform Comparis zeigt.
Besonders stark gestiegen ist das Interesse an der Altersvorsorge bei den 20- bis 29-Jährigen. Heute zahlen über 60 Prozent in die Säule 3a ein (siehe Kasten). Vor vier Jahren waren es nur etwa 48 Prozent. «Das Bewusstsein für die Altersvorsorge ist bei der jüngeren Generation stark gestiegen», sagt Comparis-Vorsorgeexperte Leo Hug.
Die Säule 3a bietet (neben der Pensionskasse und der AHV) eine weitere Möglichkeit, für die private Altersvorsorge zu sparen. Ab dem 18. Lebensjahr kann das Geld jährlich auf das Konto 3a überwiesen werden; dies bis maximal fünf Jahre nach Erreichen des ordentlichen Rentenalters (bei Weiterbeschäftigung). Auf das Konto der 3. Säule kann pro Jahr ein Maximalbetrag (in diesem Jahr CHF 6883) überwiesen werden. Dieser Betrag kann dann vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Zudem kann das angesparte Geld vor der Pensionierung für ein Wohneigentum des Eigentümers, den Kauf oder die Deckung einer Hypothek verwendet werden – aber auch für Reparaturen (hier sind allerdings die maximalen Bezüge begrenzt).
Vielen Schweizern wird zunehmend klar, dass sie im Alter mit AHV und Pensionskasse nicht über die Runden kommen werden. Deshalb entscheiden sich immer mehr Menschen für zusätzliche Möglichkeiten der freiwilligen Pensionierung.
„Die Mentalität hat sich geändert, die Menschen denken mehr an die Zukunft“, sagte Hug. Auch gegenüber der AHV und der Pensionskasse hegten viele Jüngere grosses Misstrauen. Gründe dafür sind fallende Wechselkurse und der festgefahrene politische Diskurs um Rentenreformen.
Banken statt Versicherungen
Beim Sparen fürs Alter gibt es auch bei der jüngeren Generation einen klaren Trend zum Bankkonto. Fast drei Viertel der 20- bis 29-Jährigen haben ein Bankkonto für die Vorsorge 3a. Knapp 40 Prozent haben eine Versicherung, manche ein Konto.
Bei der Rentenversicherung gibt es einen großen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Mehr als drei Viertel der Männer nutzen die Möglichkeit, mit der Säule 3a zu sparen. Bei den Frauen sind es nur etwa 63 Prozent. Das ist aber deutlich mehr als 2018. Damals waren es noch knapp 56 Prozent.
Auch bei der Altersvorsorge gibt es regionale Unterschiede: Sparen 3a ist in der Deutschschweiz mit 72,7 Prozent am beliebtesten. In der Westschweiz sind es nur 62,9 Prozent und in der italienischen Schweiz 60,3 Prozent.
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