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Alzheimer: Warum besonders Frauen an Demenz leiden

Aktualisiert: 22. April 2022 – 15:11 Uhr

7 von 10 Frauen sind betroffen Warum leiden Frauen an Alzheimer?

Foto: Getty Images / Stígur Mar Karlsson / Heimsmyndir

Das Hormon, das vor allem in den Wechseljahren gebildet wird, könnte die Ursache für die relativ große Zahl von Frauen mit Alzheimer sein.

Die meisten Alzheimer-Patienten sind Frauen. Aber warum ist das so? Nun hat eine Studie die mögliche Ursache untersucht.

7 von 10 Menschen mit Alzheimer sind Frauen. Die aktuelle Studie untersucht, warum deutlich mehr Frauen von dieser Form der Demenz betroffen sind und warum sie oft schwerer verläuft. Ursache kann demnach ein Hormon sein, das in den Wechseljahren vermehrt ausgeschüttet wird.

Alzheimer: Warum leiden mehr Frauen an Alzheimer?

70 Prozent der Alzheimer-Patienten sind Frauen. Auch die unheilbare Hirnerkrankung bei Frauen verläuft schwerer. Warum Frauen überproportional betroffen sind, hat eine US-Studie zu klären versucht. In einem Tierversuch fanden Forscher um Keqiang Ye von der Emory University School of Medicine in Atlanta heraus, dass die Ursache ein Hormon sein könnte. Das berichtet focus.de.

Das Hormon wird hauptsächlich während der Wechseljahre produziert. Kurz vor Beginn der Wechseljahre wird verstärkt Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) von der Hypophyse ausgeschüttet. Gleichzeitig treten häufig die ersten Symptome der Alzheimer-Krankheit auf. Östrogen aus den Eierstöcken hingegen, das seit langem als möglicher Auslöser für Demenz gilt, zeigt zu diesem Zeitpunkt konstante Werte.

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Tierversuche entschlüsseln das Hormon Menopause als mögliche Ursache

Forscher haben vermutet, dass FSH mit dem sogenannten C/EBPβ/AEP-Signalweg interagiert, der für die Entstehung der Alzheimer-Krankheit von zentraler Bedeutung ist. Um die Theorie zu testen, entfernten sie die Eierstöcke von Labormäusen mit Demenz und blockierten dann das Hormon mit Antikörpern. Die Folge: Der Signalweg in den Nervenzellen wurde deaktiviert.

Auch Plaques im Gehirn von Alzheimer-Mäusen bildeten sich zurück, und für Demenz typische Symptome verschwanden. Als eine Art Gegenprobe injizierten die Forscher das Hormon sowohl weiblichen als auch männlichen Nagetieren. Sie zeigten dann verschlechterte Symptome der Krankheit. Außerdem lässt sich eine Plaquebildung im Hippocampus und anderen Regionen nachweisen.

Da auch Männer mit zunehmendem Alter mehr FSH ausschütten, hoffen Forscher, in Zukunft eine Therapie für beide Geschlechter entwickeln zu können, die dieses Hormon nutzt.

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Quellen: focus.de, Spektrum.de, nature.com

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