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Gewaschene Gänseeier: Staus in der Ems sind wohl nicht die Ursache NDR.de – Nachrichten – Niedersachsen

Stand: 22.04.2022 15:38 Uhr

Wegen der tausenden weggeschwemmten Gänseeier erwägt der Naturschutzverband am Donnerstag, die zuständige Behörde zu verklagen. Nun sind jedoch neue Entdeckungen aufgetaucht.

Der Naturschutzbund (NABU) machte zunächst den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für die Überschwemmung der Emsinsel Hatsumer Sand im Landkreis Leer verantwortlich. Die Behörden wussten, dass dort viele Gänse brüteten. Allerdings wurde genehmigt, das Emssperrwerk zu schließen und die Ems umzubauen, damit Ende März das neueste Kreuzfahrtschiff der Papenburger Mayer Werft, Disney Wish, überführt werden kann. Aber ohne eine künstliche Barriere waren die Nester auf der Insel offensichtlich nicht zu retten. Zu dem Schluss kam der NLWKN nach Informationen des NDR in Niedersachsen.

VIDEO: Kreuzfahrtschiff Disney Wish verlässt Mayer Shipyard (30. März 2022) (1 Min.)

Die Gänse nisteten ungewöhnlich früh

Laut Dirk Post, Leiter des NLWKN in Aurich, war der Wasserstand des Flusses in der ersten Aprilwoche – weit nach der Emsüberführung – so hoch, dass die Hatsumer Sandinsel noch viermal komplett überflutet wurde. Bis dahin, sagte er, würden die Eier gewaschen sein. Behörden und Naturschützer sind sich jedoch einig: Aufgrund des guten Wetters im März legen die Gänse ihre Eier ungewöhnlich früh. Das eher schlechte Wetter in der ersten Aprilwoche verursachte dann das Hochwasser. Wann genau die Eier gewaschen wurden, ist nicht mehr klar. Der landeseigene Betrieb habe Glück, dass der Stau in Ems nicht mehr als Ursache nachgewiesen werden könne, sagte ein NABU-Sprecher. Eine Klage gegen NLWKN kommt sicher nicht in Frage.

Kunstgalerie

Die Insel wurde erst durch den Stau der Ems zur Überführung eines Schiffes und kurz darauf durch das Hochwasser überschwemmt. Kunstgalerie

NABU: Mehr als 1.300 Gänsenester zwischen Weener und Emssperre

Rund 1700 Graugänsepaare brüten seit Anfang März auf der Emsinsel Hatsumer Sand im Landkreis Leer, teilte der ehrenamtliche Vogelzähler Eylert Voss am Donnerstag der DDR in Niedersachsen mit. Mehr als 200 im Fluss gewaschene Gänseeier wurden bei einer Inspektion auf einem zehn Meter langen Abschnitt der Ems bei Hatsumer Sand gefunden. „Bei etwa 1.300 bekannten Gänsenestern zwischen Weener und Emssperre müssen wir mit Tausenden ertrunkener Pfoten rechnen“, sagte ein NABU-Sprecher am Mittwoch.

Mehr Informationen

Die Überführung des neuen Schiffes von der Meyer Werft in die Ems verlief erfolgreich. Als nächstes steht eine Probefahrt in der Nordsee an. (31.03.22) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen Landratsamt Oldenburg 22. April 2022 | 15:00