Germany

Die ersten Wahllokale im Ausland sind bereits geöffnet

  1. Startseite
  2. Politik

Erstellt: 24.04.2022, 04:49

Von: Daniel Dillman, Nail Accoin

Trennung

In Frankreich geht die Wahl erst am Sonntag in die Endrunde. Aufgrund der Zeitverschiebung können jedoch Menschen im Ausland wählen.

  • Der Favorit kristallisiert sich heraus: Emmanuel Macron trifft auf Marine Le Pen.
  • Urteil vom Sonntag: Jüngste Umfragen deuten auf ein enges Rennen in der Stichwahl um die französische Präsidentschaft hin.
  • Wahlen in Frankreich: Alle Informationen und Neuigkeiten zur Präsidentschaftswahl in Frankreich 2022 in unserem neuen Ticker.

Update vom 23. April, 16.14 Uhr: Die letzte Runde der französischen Wahlen hat offiziell begonnen. Auf der kleinen französischen Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon vor der Ostküste Kanadas seien am Samstagnachmittag um 8 Uhr (Ortszeit) die ersten vier Wahllokale geöffnet worden, bestätigte die Sprecherin des Rathauses von Saint-Pierre (dpa) den Deutschen. Eine Mehrheit der Franzosen kann am Sonntag wählen. Aufgrund der Zeitverschiebung findet die Abstimmung in einigen Überseegebieten jedoch am Samstag statt.

Die Stichwahl entscheidet, ob der liberale Staatschef Emmanuel Macron eine zweite Amtszeit bekommt oder sein rechter Rivale Marin Le Pen in den Elysée-Palast wechselt. Beide qualifizierten sich für die Endrunde des ersten Wahlgangs vor zwei Wochen.

Le Pen, die sich im Wahlkampf um einen gemäßigteren Auftritt bemühte, immer noch für ihre rechtsextremen Positionen bekannt ist, will sich von Berlin distanzieren und den Einfluss der Europäischen Union in Frankreich deutlich einschränken. In Frankreich wird darüber debattiert, wie Le Pen das Land in Zukunft verändern wird. Auch international werden die Wahlergebnisse mit Spannung erwartet. Umfragen zeigten Macron zuletzt mit 55 bis 56,5 Prozent vorne.

Auf dem französischen Archipel Saint-Pierre und Miquelon kann die Bevölkerung nun bei den französischen Wahlen am Samstag abstimmen. © Alexis Skiard / Erwachsener

Frankreich: Diplomatenskandal um Macron kurz vor der Wahl

Update vom 23. April, 7.55 Uhr: Emmanuel Macron hat wenige Tage vor der Stichwahl in Frankreich Probleme mit seinem diplomatischen Corps. Nach den Plänen des französischen Präsidenten muss der Status der 800 französischen Diplomaten neu definiert werden. Der Sonderstatus von Berufsdiplomaten muss schrittweise abgeschafft und die Mitarbeiter zu normalen Beamten werden.

Die Idee löste im französischen diplomatischen Korps Empörung aus und löste kurz vor der Stichwahl, in der Macron gegen die Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen antritt, Kontroversen aus. Sylvie Berman, eine ehemalige Botschafterin in China, Großbritannien und Russland, sagte, Macrons Plan zerstöre das diplomatische Korps des Landes.

Wahlen in Frankreich: Der Stichwahlfavorit kristallisiert sich heraus

Erstmeldung vom 23. April 2022: Frankfurt/Paris – Wer führt die Grande Nation die nächsten fünf Jahre an? Diese Frage beantworten 48,7 Millionen Wahlberechtigte bei der Stichwahl in Frankreich an diesem Sonntag (24. April 2022). Präsident Emmanuel Macron und sein Rivale, der rechte Politiker Marin Le Pen, werden gegeneinander antreten.

Jüngste französische Wahlumfragen deuten darauf hin, dass das Rennen eng ist. Der amtierende Präsident Emmanuel Macron hat im letzten Fernsehduell vor der Stichwahl seinen Vorsprung auf Marin Le Pen ausbauen können. 16,6 Millionen Zuschauer verfolgten die Debatte – die meisten sahen Macron als Sieger hervorgehen. Laut einer Umfrage nach dem TV-Duell gelang es der 44-Jährigen, ein Drittel der Zuschauer zu überzeugen. Das französische Institut Elabe hat 650 Personen befragt.

Wahlen in Frankreich am Sonntag: Marine Le Pen ändert den Kurs

In der einzigen Debatte vor der Präsidentschaftswahl betonte Emmanuel Macron immer wieder die Bedeutung der Europäischen Union (EU) für Frankreich. Marin Le Pen wies auf ein enges Land in Bezug auf die europäische Zusammenarbeit hin. Der rechte Politiker war vor Jahren noch aktiver Unterstützer des Frexit, des Austritts Frankreichs aus der internationalen Gemeinschaft. Le Pen redet jetzt, anstatt die EU reformieren zu wollen. Auch für Paris forderte der 53-Jährige mehr nationale Fähigkeiten.

Marin Le Pen oder Emmanuel Macron? Die Stichwahl in Frankreich beantwortet die Frage nach der künftigen Präsidentschaft. © Joel Saget Eric Feferberg / afp

In Bezug auf die Beziehungen zu Russland bemerkte Marin Le Pen vor der Wahl in Frankreich ebenfalls eine andere Note. Es unterstützt auch militärische und finanzielle Hilfe für Kiew im Konflikt in der Ukraine. Le Pen lehnte jedoch weiterhin ein Importverbot für russisches Öl und Gas ab. Emmanuel Macron hat seinem Rivalen vorgeworfen, er versuche, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe zu sein und sich vom Kreml abhängig zu machen.

Wahlen in Frankreich 2022: Renten und Kaufkraft sind zentrale Themen

Die Hauptprobleme in Frankreich vor der Wahl bleiben jedoch Kaufkraft und Renten. Le Pen will die Mehrwertsteuer senken und am Rentenalter von 62 Jahren festhalten. Wer jung ins Berufsleben startet, soll mit 60 in Rente gehen können. Macron hingegen will die Arbeitslosigkeit senken und damit die Kaufkraft steigern. In Ausnahmefällen wird das Rentenalter auf 65 Jahre angehoben. Mit steigender Lebenserwartung müsse das Rentensystem gegenfinanziert werden, sagte er.

Lange bevor die ersten Vorhersagen, Vorhersagen oder Ergebnisse der französischen Wahlen vorliegen, ist eines klar: Das Ergebnis dürfte deutlich strenger ausfallen als beim letzten Aufeinandertreffen von Macron und Le Pen im Jahr 2017. Damals erhielt Macron 66,1 % der Stimmen. Le Pen repräsentiert 33,9 Prozent. Diesmal liegen sich die beiden deutlich näher – trotz des Teilerfolgs von Emmanuel Macron im TV-Duell mit Marine Le Pen.

Jüngste Umfragen zeigen, dass der Amtsinhaber mit rund 55 Prozent Zustimmung vor dem Kandidaten liegt. Aktuelles Studium in Kürze:

Stichwahl in Frankreich: Macron liegt laut Meinungsumfragen vor Le Pen

Forschungsinstitut / Quelle: MacronPercentage Le PenIfop20. April55,544,5MeinungWay-Kéa20. April5644Elabe19. April 54.545,5

Entscheidend für die Stichwahl wird sein, wie sich die Linke am Sonntag in Frankreich verhalten wird. Ihr Kandidat Jean-Luc Melenchon ist im ersten Wahlgang in Frankreich gescheitert. Viele seiner Anhänger wollen jedoch weder den rechten Le Pen noch den liberalen Macron im Elysée-Palast sehen. Ob sie sich für Macrons Kompromiss entscheiden oder einfach zu Hause bleiben, wird bei der Stichwahl in Frankreich wohl entscheidend sein. (dil/nak/dpa)