24.04.2022, 10:04 Uhr 20 Minuten Lesezeit
Selensky erwartet US-Minister in Kiew +++ Putin besucht Ostergottesdienst in Moskau +++ Ukraine meldet Zwangsrekrutierung in besetzten Gebieten +++ Entwicklung bei Muttermilch.
Es ist der 60. Tag des russischen Krieges in der Ukraine: Seit zwei Monaten läuft der Feldzug von Kremlchef Wladimir Putin. Hochrangige US-Regierungsbeamte konnten heute zum ersten Mal Kiew besuchen. Unterdessen wurde die Hafenstadt Odessa von Raketen angegriffen, und die Ukraine meldet Zwangsdienst in den besetzten Gebieten.
Das Wichtigste zum Krieg in der Ukraine am Sonntag, 24. April:
8.55 Uhr: Selensky erwartet US-Minister in Kiew
Nach den Besuchen vieler hochrangiger europäischer Politiker wird heute der Besuch eines hochrangigen US-Beamten in Kiew erwartet. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj kommen Verteidigungsminister Lloyd Austin und Außenminister Anthony Blinken in die Hauptstadt. „Ich glaube nicht, dass es ein großes Geheimnis ist. „Morgen werde ich ein Treffen mit dem US-Verteidigungsminister und Außenminister Blinken haben“, sagte Selenski gestern. Er wird mit Austin und Blinken über „die Liste der benötigten Waffen und die Liefergeschwindigkeit“ sprechen.
US-Ministerien haben sich zu den Reisen noch nicht geäußert. In den vergangenen Wochen haben verschiedene europäische Regierungschefs und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Kiew besucht.
7.01 Uhr: Die Länder stellen Hunderte von Lehrern für ukrainische Kinder ein
Medienberichten zufolge schreitet die Beteiligung von Lehrkräften für ukrainische Schüler in Deutschland voran. Laut Welt am Sonntag wurden unter Berufung auf Regierungsangaben bereits 200 ukrainischsprachige Arbeiter in Bayern, 122 in Sachsen, 30 in Berlin und 23 in Hamburg eingestellt. Auch die Zahl der Bewerbungen von ukrainischen Lehrern ist groß. Nach Angaben der Kultusministerkonferenz studieren zwei Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 61.000 Studenten in Deutschland.
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6.29 Uhr: Die Hamburg Ballettschule nimmt ukrainische Kinder auf
Die Hamburger Ballettschule des weltberühmten Choreografen John Neumeier beherbergte zehn ukrainische Kinder im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren. „Wir haben uns Gedanken gemacht: Was können wir tun, um zu helfen“, sagte Gigi Hyatt, pädagogische Leiterin der Ballettschule, der Deutschen Presse-Agentur. Schnell war klar, dass die Schule Kinder mit Tanzerfahrung aus der Ukraine aufnehmen wollte. Der Kontakt kam auch über persönliche Verbindungen zustande – einige Tänzer des Hamburg Balletts kamen aus der Ukraine, darunter der erste Solist, Alexander Rjabko, dessen Schwester aus Kiew fliehen musste. „Die Kinder fühlten sich wie zu Hause“, sagte Hyatt.
2.53 Uhr: Putin besucht den Ostergottesdienst in Moskau
Der russische Präsident Wladimir Putin hat gestern Abend an einem Ostergottesdienst in Moskau teilgenommen. Traditionell überreichte er dem Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, ein geschmücktes Osterei, berichtet TASS. Patriarch Kirill hat Putins Politik immer unterstützt. Er macht den Westen für Russlands Angriffskrieg in der Ukraine verantwortlich.
Erst in der Corona-Krise sagte Putin seinen Besuch beim Ostergottesdienst in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale ab. Seit Kriegsbeginn vor zwei Monaten ist er selten in der Öffentlichkeit aufgetreten.
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1.25 Uhr: Die Ukraine kündigt den Start von zwei weiteren russischen Raketen in der Nähe von Odessa an
Stunden nach dem russischen Raketenangriff auf Odessa gab das ukrainische Militär bekannt, dass es zwei weitere Marschflugkörper abgefeuert habe, die auf den Hafen der Stadt gerichtet seien. Die Raketen seien in der Nacht zum Samstag von einem Schiff im Schwarzen Meer abgefeuert worden, teilte die Südgruppe der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook mit. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj hatte Russland gestern zuvor Odessa mit sieben Raketen angegriffen, von denen zwei abgeschossen wurden. Laut Zelenski wurde unter anderem ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen, acht Menschen starben, darunter ein drei Monate altes Kind. Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben ein Logistikterminal auf einem Militärflughafen angegriffen, in dem eine „große Ladung“ Waffen aus den USA und Europa gelagert war.
1.05 Uhr: Polen hat der Ukraine bisher Waffen im Wert von 1,5 Milliarden Euro geliefert
Nach Angaben von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Polen seit Beginn des russischen Angriffs Waffen im Wert von 1,5 Milliarden Euro an die Ukraine geliefert. „Diese Ausrüstung rettet die ukrainische, polnische und europäische Souveränität“, sagte Moravetsky. Warschau schickte unter anderem Panzerabwehrraketen, Flugabwehrraketen, Mörser, Munition und Drohnen in die Ukraine. Polnischen Medien zufolge wurden auch 40 Panzer und etwa 60 gepanzerte Fahrzeuge in das Nachbarland geliefert. Die Regierung hat dies noch nicht offiziell bestätigt.
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12:50 Uhr: OSZE macht sich Sorgen um gefangene Offiziere
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) äußerte sich besorgt über die im Donbass in der Ostukraine festgenommenen Beamten. Das sind Ukrainer, die in der Region mit internationalen OSZE-Beobachtern arbeiten. Die britische OSZE-Vertreterin Deirdre Brown sagte am Freitag, russische Streitkräfte hätten OSZE-Personal gefangen genommen. Darüber hinaus werden OSZE-Mitarbeiter im Donbass von pro-russischen Separatisten bedroht.
Ende Februar beschloss die OSZE, ihre Mission angesichts der russischen Invasion auszusetzen und ihr unbewaffnetes internationales Team zu evakuieren. Hauptaufgabe der Beobachter war die Überwachung der Waffenstillstandslinie zwischen Staatstruppen und prorussischen Separatisten in der Ostukraine.
0.46: Die Ukraine meldet Zwangsrekrutierung in besetzten Gebieten
Die Ukraine wirft russischen Truppen vor, Bewohner der besetzten Gebiete zwangsweise zu rekrutieren. Neben jungen Menschen seien vor allem Ärzte in den Regionen Cherson, Saporischschja und Charkiw betroffen, schrieb der ukrainische Militärgeheimdienst auf Facebook. Beispielsweise wurde medizinisches Personal aus der Stadt Wowtschansk in der Region Charkiw gezwungen, russische Soldaten an der Front unter Androhung der Hinrichtung zu behandeln. In der Region Saporoschje suchten russische Militär- und Geheimdienstagenten laut Militärgeheimdiensten nach Bereitschaftsdiensten. Es wird gesagt, dass sie die russischen Streitkräfte stärken müssen. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.
Das britische Verteidigungsministerium betonte, dass jede Rekrutierung von Menschen in den besetzten Gebieten gegen die Vierte Genfer Konvention zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten verstößt.
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20.52 Uhr: Selenski hofft auf Hilfe der USA für mehr Waffen als Deutschland
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj hofft auf US-Unterstützung für Rüstungslieferungen aus Deutschland. „Damit sie (Deutschland) anfangen können, das zu liefern, was sie haben und was sie nicht verwenden“, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in einer U-Bahn-Station in Kiew. Daran erinnert er in jedem Gespräch mit deutschen Vertretern. Der Krieg sei in der Ukraine und “Sie haben, was Sie im Moment nicht brauchen, und wir brauchen viel”, betonte der Staatschef.
Besucher sind derzeit herzlich willkommen, aber keine Selfies. “Du kannst heute nicht mit leeren Händen zu uns kommen. Wir warten nicht nur auf Geschenke oder Kuchen. Wir erwarten konkrete Dinge und konkrete Waffen.”
20.40 Uhr: Die Zahl der Toten in Odessa steigt auf acht
Die Zahl der Todesopfer durch Luftangriffe in der südukrainischen Hafenstadt Odessa ist nach Angaben aus Kiew auf mindestens acht gestiegen. Weitere 18 bis 20 Menschen seien verletzt worden, sagte Präsident Wladimir Selenskyj am Samstagabend auf einer Pressekonferenz in Kiew. Ihm zufolge wurden in Odessa insgesamt sieben russische Raketen abgefeuert. Ein Wohnhaus wurde getroffen.
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