Was sollte die Politik gegen den Preisschock tun? Wie wirkt sich die Zoff-Waffe auf Ampeln aus?
Darüber sprach Moderator Kai Weise im BILD-„Richtige Fragen“-Gespräch mit seinen Gästen Hendrik Wust (46, CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Gita Cohnemann (57, CDU), Präsidentin des Mittelstands und der Wirtschaftsunion, Ministerin des bayerischen Wirtschaftswissenschaftlers Hubert Ivanger (51, Freie Wähler) und Chefvolkswirt der Commerzbank AG Jörg Kremer (56).
“Es wird mehr Armut in Deutschland geben”, sagte Cohnemann angesichts der steigenden Inflation – und warf der Regierung vor, die Bürger nicht zu entlasten: “Schweigen und Regierungsvermeidung sind unterlassene Hilfeleistung.”
Zustimmung von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Ivanger (51, Freie Wähler). Er befürchtet, dass die Inflation noch lange anhalten wird – vor allem in der unteren Mittelschicht. „Die Ersparnisse werden ausgegeben“, sagte er. “Die paar tausend Euro, die Sie vielleicht beiseite gelegt haben, werden verschwinden.”
Inflation kommt immer in Wellen, erklärt Jörg Kremer, Chefvolkswirt der Commerzbank AG (56). Er prognostiziert aber auch: “Die Inflation wird noch lange über den von der EZB versprochenen 2 Prozent bleiben.”
Kramer sieht in der Europäischen Zentralbank die Hauptverantwortung für die Verabschiedung von Gegenmaßnahmen. ABER er sagt auch: „Der Staat profitiert von einer höheren Inflation. Es wäre daher sinnvoll, den Einkommensteuertarif anzupassen – und den Bürgern zurückzugeben, was der Staat verdient hat.
Eine Maßnahme, der auch Cohnemann und Ivanger zustimmen. Der HDZ-Politiker fordert: „Erleichterung, Erleichterung, Erleichterung. Und nicht nur kleine Geschenke“, fordert der HDZ-Politiker. Sie sagt: “Der Staat verhält sich derzeit wie ein Meister.”
Ivanger warnt davor, die Verantwortung auf die Unternehmen abzuwälzen, sie seien selbst durch hohe Energiepreise belastet. Ivanger warnt: „Finger weg von Firmen!“
Einer der Gründe für den kostspieligen Schock: der Krieg von Wladimir Putin (69) in der Ukraine. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wust (46, CDU) kritisierte die Bundesregierung im Gespräch mit DrF: „Deutschland zögert und zögert – und enttäuscht die Ukraine.“
Beim Thema Lieferung schwerer Waffen steht Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) zum zweiten Mal mit einer Mehrheit an der Ampel. Wust: “Daran könnte die Bundesregierung brechen.”
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