Stand: 25.04.2022 14:12 Uhr
Mit Blick auf den Herbst solle der Vorschlag einer zweiten Auffrischimpfung für alle geprüft werden, sagte Bayerns Gesundheitsminister Holeccek. Ein entsprechendes Signal des Ständigen Impfausschusses fehlt noch.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holeccek (CSU) hat die Ständige Impfkommission (STIKO) gebeten, mit Blick auf den Herbst eine zweite Auffrischimpfung gegen das Coronavirus für alle zu prüfen. Die Bayern bereiten sich nun darauf vor, sie anzubieten. Außerdem werden die Impfzentren in seinem Bundesland trotz der derzeit geringen Nachfrage auf jeden Fall bis Ende des Jahres bestehen bleiben.
Studie: Kurzzeitschutz mit einmaliger Auffrischung
Nach neuen Daten aus der Studie ist zunächst der hohe Schutz vor schweren Verläufen bei Omikron nach nur einer Auffrischimpfung mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff nach wenigen Monaten reduziert. Das geht aus einer Studie aus Südkalifornien hervor, die in The Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht wurde. Laut Hauptautorin Sarah Y. Tartoff bietet der Booster keinen dauerhaften Schutz. Eine gewisse Wirksamkeit bleibt jedoch auch nach drei Monaten erhalten.
Covid-19-Booster mit Pfizer / BioNTech verbessern den Schutz vor Omicron erheblich, obwohl dieser Schutz nach drei Monaten gegen Besuche in der Notaufnahme und sogar im Krankenhaus nachzulassen scheint.
Für die Studie analysierten die Forscher 11.123 Krankenhauseinweisungen und Besuche in der Notaufnahme, die nicht zu einem Krankenhausaufenthalt wegen einer akuten Atemwegsinfektion führten.
Im Untersuchungszeitraum von Dezember 2021 bis Februar 2022 waren sowohl die Delta-Variante als auch die Omicron-Variante im Umlauf. Das Ergebnis der von Pfizer finanzierten Studie: Nach drei Dosen betrug die Wirksamkeit des BioNTech / Pfizer-Impfstoffs gegen Krankenhauseinweisungen für omicron 85 Prozent in weniger als drei Monaten. Aber es fiel auf 55 Prozent in drei Monaten oder mehr.
Lauterbach zur vierten Impfung mit 60 Jahren
SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich kürzlich in Brüssel für eine vierte Impfung für alle über 60-Jährigen eingesetzt. Anfang April gab die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bekannt, dass eine vierte Dosis derzeit nicht für alle Bürger benötigt wird. Für Personen über 80 Jahren könnte es angesichts des höheren Risikos einer schweren Covid-Erkrankung jedoch sinnvoll sein.
In Deutschland wird eine zweite Auffrischungsimpfung derzeit nur für bestimmte Personengruppen empfohlen, etwa für ältere Menschen ab 70 Jahren oder medizinisches Fachpersonal.
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