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Berlin liefert Panzer. So kann der Gepard den ukrainischen Truppen helfen.

Nach langem Zögern hat Deutschland der Ukraine bereits Gepard-Flugabwehrmaschinen zugesagt. Andere Tanks könnten bald folgen.

Der Flugabwehrpanzer Gepard kann gegen Ziele in der Luft und am Boden eingesetzt werden.

Der Hersteller wird 100 Schützenpanzer Marder aus Altbeständen der deutschen Bundeswehr in die Ukraine verkaufen.

Marder-Schützenpanzer werden in Zürich hergestellt – und das könnte zum Problem werden: Die Schweiz weigert sich, sie an die Kriegsparteien auszuliefern.

Der Hauptkampfpanzer Leopard I wird seit den 1960er Jahren produziert und ständig modernisiert.

Mit Leopard I hätte die Ukraine ein altes, aber bewährtes Waffensystem.

Deutsche Panzer für die Ukraine

Nach langem Zögern hat Deutschland der Ukraine bereits Gepard-Flugabwehrmaschinen zugesagt. Andere Tanks könnten bald folgen.

Der Flugabwehrpanzer Gepard kann gegen Ziele in der Luft und am Boden eingesetzt werden.

Der Hersteller wird 100 Schützenpanzer Marder aus Altbeständen der deutschen Bundeswehr in die Ukraine verkaufen.

Marder-Schützenpanzer werden in Zürich hergestellt – und das könnte zum Problem werden: Die Schweiz weigert sich, sie an die Kriegsparteien auszuliefern.

Der Hauptkampfpanzer Leopard I wird seit den 1960er Jahren produziert und ständig modernisiert.

Mit Leopard I hätte die Ukraine ein altes, aber bewährtes Waffensystem.

Beim Thema Panzer bewegt sich die Bundesregierung: Die Lieferung der ersten Kampffahrzeuge in die Ukraine ist genehmigt, weitere könnten bald folgen. Die Schweiz blockierte die Munition jedoch.

Plötzlich kann Deutschland der Ukraine nicht mehr genügend Panzer anbieten. Bundeskanzler Olaf Scholz weigerte sich wochenlang nach Kriegsbeginn, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Doch nun hat die Bundesregierung laut AFP bereits die Lieferung technisch aufgerüsteter Cheetah-Flugabwehrpanzer aus dem Lagerbestand der Industrie genehmigt.

Der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann hat grünes Licht für den Verkauf von Gepard-Flugabwehrpanzern aus ausgemusterten Bundeswehrbeständen erhalten. Dies soll im Laufe des Tages bei einem internationalen Treffen der Verteidigungsminister auf dem US-Stützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein öffentlich gemacht werden. Der Hersteller verfügt über eine durchschnittlich zweistellige Anzahl dieser Tanks.

Gepard-Flugabwehrpanzer werden seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in der Bundeswehr eingesetzt. Mit ihren Flugabwehrgeschützen (Flak) sollten sie ursprünglich Panzerverbände gegen Luftangriffe abdecken. Das Auto wiegt 47,5 Tonnen und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 65 Stundenkilometern.

Dass Deutschland den ausgemusterten Gepard in die Ukraine liefert, sorgt in Fachkreisen für Missverständnisse. Ausgefeilte Informationssysteme sind schwierig zu bedienen und teuer in der Wartung.

Angebote für Kampfpanzer und Schützenpanzer

Neben Gepard-Panzern kann Deutschland in der Ukraine auch gebrauchte Leopard-Kampfpanzer und Marder-Schützenpanzer verkaufen. Über entsprechende Angebote des Herstellers Rheinmetall hat die Regierung allerdings noch nicht entschieden.

Das Angebot von Rheinmetall für 88 gebrauchte Leopard-Panzer umfasst auch Besatzungsschulungen in Deutschland, Reparaturschulungen, Werkzeuge, Ersatzteile, Servicecenter und Munition. Zuerst hat die “Welt” es angekündigt.

Deutschland könnte diese Panzer liefern

  • Marder Infantry Combat Vehicle: Neben einer dreiköpfigen Besatzung kann das Kampffahrzeug sechs Pfeile transportieren und ist somit vielseitig im Kampf gegen feindliche Infanterie- und Panzerverbände einsetzbar. Die Hauptbewaffnung ist ein 20-mm-Maschinengewehr sowie Panzerabwehrsysteme und Rauchgranaten.
  • Gepard-Flugabwehrpanzer: Gepard ist ein Flugabwehrpanzer mit zwei 35-mm-Kanonen. Die Bekämpfung von fliegenden Zielen in Kombination mit anderen Kräften gilt als technisch schwierig. Der Gepard kann auch im Kampf gegen leicht und schwer gepanzerte Bodenziele eingesetzt werden.
  • Kampfpanzer Leopard: Der erste in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte Panzerstein Dauerbrenner in vielen Armeen Mittlerweile mag er als veraltet gelten, kann aber mit seiner Beweglichkeit und Feuerkraft bei der richtigen Taktik immer noch gute Dienste leisten.

Daher wurde Ende letzter Woche die Lieferfreigabe beantragt. Leopard-Panzer sind Typ 1A5, die seit Anfang der 1960er Jahre hergestellt und bis 2003 von der Bundeswehr eingesetzt wurden.

Bisher bot Deutschland nur den sogenannten Ringtausch an, bei dem Nato-Partner von Deutschland Ersatz für die Lieferung schwerer Waffen sowjetischer Bauart erhalten müssen.

Deutschland bereitet einen Austausch von Ringen für Waffenlieferungen vor

Deutschland bereitet zur Unterstützung der Ukraine den Austausch von Ringen für die Lieferung schwerer Waffen vor. Nato-Partner Slowenien wird der Ukraine im Austausch für schwere Waffen aus Deutschland große T-72-Kampfpanzer übergeben.

25. April 2022

Probleme mit Schweizer Munition

Rheinmetall hat zudem die Genehmigung zur Lieferung von 100 Schützenpanzern Marder an die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland beantragt. Dies werde “zeitnah” gelöst, heißt es aus Regierungskreisen. Allerdings ist bei den Schützenpanzern Marder die Munitionsfrage noch nicht geklärt.

Die Granaten werden in Zürich hergestellt, und der Bund habe sich unter Berufung auf die Neutralität geweigert, die Munition an die Ukraine zu übergeben, berichtete die Sonntagszeitung. Dies sorgte im Ausland für Unverständnis und löste in der Schweiz eine Debatte über das Wesen der Neutralität aus. Gepard-Waffen sind auch mit in der Schweiz hergestellter Munition ausgestattet.

Unterdessen teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit, die entsprechenden Anfragen aus Deutschland bezögen sich nicht auf Kaninchenmunition. Recherchen von SRF zeigen, dass einer der deutschen Anträge den Gepard-Panzer betrifft. Das Seco verweigerte die Bewilligung des Exports unter Berufung auf die Wehrmittelverordnung.

Deutschland hat laut SRF noch die Kapazität, neben Gepard-Panzern auch entsprechende Munition in die Ukraine zu liefern. Dabei kann es sich um ältere oder nur teilweise in der Schweiz hergestellte Munition handeln.

Transparenzhinweis: Wir haben Informationen über die Weigerung von Seco hinzugefügt, eine Lizenz zum Export von Gepardenmunition auszustellen, nachdem der Artikel erstmals veröffentlicht wurde.

Mit Material von DPA und AFP.