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Symptome von Typ-1-Diabetes, Ernährung, Behandlung

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung

Diabetes mellitus Typ 1 (oder Typ-1-Diabetes) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die zu den Autoimmunerkrankungen gehört. Das bedeutet, dass es aufgrund einer Fehlfunktion des Immunsystems plötzlich die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Diese Zellen werden Inseln oder Langerhans-Inseln genannt (benannt nach ihrem Entdecker Paul Langerhans). Sie werden Inseln genannt, weil sie in Form von Inselchen im Gewebe der Bauchspeicheldrüse verteilt sind.

Es gibt jedoch verschiedene Inselzellen. Beim Typ-1-Diabetes werden nur Betazellen vom Immunsystem angegriffen. Sie produzieren Insulin. Alpha-Zellen hingegen produzieren ein anderes Hormon (Glukagon) und bleiben normalerweise intakt.

Typ-1-Diabetes beginnt oft in der Kindheit oder Jugend, kann sich aber später entwickeln. Typ-1-Diabetiker haben einen absoluten Insulinmangel, da ihre Bauchspeicheldrüse (Bauchspeicheldrüse) durch diese Autoimmunprozesse immer weniger Insulin und letztlich gar kein Insulin produzieren kann.

Hier diskutieren wir ganzheitliche Maßnahmen bei Autoimmunerkrankungen.

Insulin ist ein Hormon, das benötigt wird, um Blutzucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, wo Zucker zur Energiegewinnung verwendet werden kann.

Wenn kein Insulin vorhanden ist, bleiben die Zellen geschlossen. Sie verlieren keine Glukose und können jetzt keine Energie ansammeln. Gleichzeitig sammelt sich aber immer mehr Glukose im Blut an. Der Blutzuckerspiegel steigt, was sich nachteilig auf die Blutgefäße auswirkt und für die Komplikationen des Diabetes (Nieren-, Augen- und Nervenschäden) verantwortlich ist.

Menschen mit Typ-1-Diabetes sollten ihren Blutzuckerspiegel genau überwachen und gegebenenfalls Insulin spritzen. Vor Insulin war Typ-1-Diabetes fast immer tödlich.

So erkennen Sie Typ-1-Diabetes: Symptome

Erkennst du Typ-1-Diabetes an seinen typischen Symptomen, sind etwa 80 Prozent deiner Bauchspeicheldrüse bereits zerstört, die Erkrankung also bereits fortgeschritten:

  1. großer Durst
  2. häufiges Wasserlassen
  3. Müdigkeit, Trägheit
  4. Sehstörungen
  5. plötzlicher Gewichtsverlust
  6. Mundgeruch von Aceton (erinnert an Nagellackentferner oder faulendes Obst)

Mundgeruch entsteht durch die Ansammlung von Ketonkörpern im Blut bei Diabetes Typ 1. Einer der drei produzierten Ketonkörper ist Aceton, das durch die Atmung sichtbar wird. Ketonkörper entstehen, wenn Körperfett unkontrolliert im Körper abgebaut wird – bedingt durch die Glukosebarriere in den Zellen. Die anderen beiden Ketonkörper sind Acetoacetat und β-Hydroxybutyrat.

Was ist der Unterschied zwischen Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes?

Typ-2-Diabetes ist ebenfalls eine chronische Stoffwechselerkrankung, jedoch keine Autoimmunerkrankung. Typ-2-Diabetes entwickelt sich meist als Folge einer ungünstigen Lebensweise (Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel) im mittleren oder höheren Lebensalter und wird daher seit langem als Diabetes bei Erwachsenen bezeichnet. Mittlerweile erkranken aber immer häufiger jüngere Menschen.

Beim Typ-2-Diabetes liegt kein absoluter, sondern ein relativer Insulinmangel vor, was bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse (zumindest zu Beginn der Erkrankung) hauptsächlich genug Insulin produziert, Insulin aber nicht wirkt, weil einige Körperzellen (insbesondere Muskel-, Fett- und Leberzellen) sind insulinresistent geworden.

Was ist Insulinresistenz?

Insulinresistenz entsteht, wenn Zellen nicht mehr so ​​gut auf Insulin ansprechen, sodass auch hier Zucker nicht oder nicht vollständig in die Zellen aufgenommen werden kann. Dadurch versucht die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin auszuschütten und wird schließlich müde.

Allerdings ist die Insulinresistenz tagsüber nicht immer gleichmäßig. So ist er beispielsweise morgens besonders ausgeprägt, weshalb der Nüchternblutzucker ein wichtiger Marker bei Diabetes Typ 2 ist, am Nachmittag kann es zu einem weiteren Sprung in der Insulinresistenzkurve kommen.

Behandlung von Typ-2-Diabetes

Beim Typ-2-Diabetes wird Insulin erst verschrieben, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist. Zunächst werden Medikamente (z. B. Metformin, Sulfonylharnstoffe etc.) gegeben, die über folgende Wirkmechanismen den erhöhten Blutzuckerspiegel senken sollen:

  1. Hemmung der Zuckerproduktion in der Leber
  2. Hemmung der intestinalen Aufnahme von Zucker
  3. Förderung der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse
  4. Förderung der Ausscheidung von Zucker im Urin

So viele Menschen haben Typ-1-Diabetes

Diabetes ist eine Volkskrankheit, wobei Typ-2-Diabetes deutlich häufiger vorkommt, während Typ-1-Diabetes zu den selteneren Erkrankungen zählt. In Deutschland sind etwa 370.000 Menschen von Typ-1-Diabetes betroffen (7). In etwa sieht die Aufteilung so aus:

  1. 10 Prozent der Bevölkerung leiden an Diabetes (Typ 1 und Typ 2)
  2. 95 Prozent der Diabetiker haben Typ-2-Diabetes.
  3. 5 % der Diabetiker haben Typ-1-Diabetes.

Es wird jedoch immer wieder darauf hingewiesen, dass 5 bis 15 Prozent der Erwachsenen, bei denen Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde, tatsächlich unerkannten Typ-1-Diabetes haben (9 vertrauenswürdige Quellen). Dies wird als LADA-Diabetes bezeichnet.

Was ist LADA-Diabetes?

LADA steht für Latent Autoimmune Diabetes in Adults. Dabei handelt es sich um Typ-1-Diabetes, der erst im Erwachsenenalter (ab dem 30. Lebensjahr) auftritt und daher immer wieder als Typ-2-Diabetes fehldiagnostiziert wird.

Der LADA-Diabetes schreitet bei Kindern langsamer voran als der typische Typ-1-Diabetes. Das bedeutet, dass die Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse, Insulin zu produzieren, sehr langsam abnimmt. Betroffene müssen oft erst drei bis sechs Jahre nach der Diagnose mit der Insulinspritze beginnen.

Ist Diabetes Typ 1 gefährlich?

Die Lebenserwartung von Typ-1-Diabetikern ist immer noch 8 bis 13 Jahre kürzer als die von Menschen ohne Diabetes (21). Aber Typ-1-Diabetes ist keine akute tödliche Krankheit mehr, da Insulin als Medikament verfügbar ist. Die Krankheit ist jedoch gefährlich, da es nicht immer einfach ist, den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten. Blutzuckerschwankungen (Unter- und Überzucker) treten immer wieder auf.

1. Niedriger Blutzucker (Hypoglykämie): Wenn der Blutzucker abfällt, kann es zu einem hypoglykämischen Schock kommen.

2. Hoher Blutzucker (Hyperglykämie): Steigt der Blutzucker zu stark an, kann es zu einer Ketoazidose mit diabetischem Koma kommen.

Beides kann unbehandelt zum Tod führen. Viele Typ-1-Diabetiker sind jedoch mit modernen Hilfsmitteln (z. B. einer Insulinpumpe) ausgestattet oder kontrollieren zeitnah ihren Blutzucker- und Ketonspiegel, sodass die beschriebenen Extreme nur in seltenen Fällen auftreten.

1. Hypoglykämie (niedriger Blutzucker)

Blutzuckerwerte unter 60 mg/dl werden als Unterzuckerung (Hypoglykämie) bezeichnet, Werte unter 40 mg/dl als schwere Hyperglykämie. Hypoglykämie kann auftreten, wenn Sie zu viel Insulin spritzen, weniger Kohlenhydrate als geplant oder normal essen, sich mehr bewegen, wenn Sie Alkohol trinken oder wenn Sie eine Magen-Darm-Infektion mit Durchfall und Erbrechen haben.

Eine Hypoglykämie erkennen Sie an:

  1. Verlangen nach Essen
  2. Herzklopfen, Zittern und Angst
  3. wenig Konzentration
  4. Kopfschmerzen
  5. Blässe und Schwitzen
  6. Übelkeit und Schwindel
  7. Anzeichen von Verwirrung mit Sprach- und Sehproblemen

Was tun bei Hypoglykämie?

Wenn Sie die oben genannten Symptome einer Hypoglykämie bemerken, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Messen Sie Ihren Blutzucker.
  2. Liegen die Werte unter 60 bis 70 mg/dl, nehmen Sie ca. 10 – 20 g (1 – 2 KE) leicht verdauliche Kohlenhydrate zu sich, die schnell in den Blutkreislauf gelangen.
  3. Nach 15 Minuten sollte Ihr Blutzucker auf 100 mg/dl zurückkehren.
  4. Wenn nicht, essen Sie weitere 10-20 g Kohlenhydrate.

Bei einer leichten Unterzuckerung können Sie folgende gesunde Kohlenhydratquellen zu sich nehmen (diese Mengen entsprechen 1,5 KE, also 15 g Kohlenhydraten):

  1. 150 ml Apfel- oder Orangensaft (aus Direktsaft, ungesüßt oder frisch gepresster OJ)
  2. Früchte, z. B. 1 Banane (70 g), Apfel (100 g), Birne (120 g)
  3. 2 Esslöffel Sultaninen (20 g) oder 4 bis 5 entsteinte Datteln (15 – 20 g)

Bei einer stärkeren Unterzuckerung sollten Sie sofort mit der Aufnahme schnell verdaulicher Kohlenhydrate beginnen, z. B. reine Glucose in einem Glas Wasser gelöst. Sobald die Hypotonie abgeklungen ist, können Sie etwas „Normales“ essen, z. B. Obst- oder Vollkornbrot mit Aufstrich.

Hypoglykämischer Schock

Im schlimmsten Fall kann eine Hypoglykämie zu einem hypoglykämischen Schock führen. Manifestiert durch die oben genannten Symptome plus Bewusstseinsverlust und eine gewisse Neigung zu Krämpfen. Hypoglykämischer Schock ist der Fall für den Notarzt, der eine Glukoseinfusion verabreicht.

Bis zum Eintreffen des Notarztes kann der Patient in stabiler Seitenlage gelagert werden. Auf keinen Fall dürfen ihm Zuckerlösungen oder ähnliches verabreicht werden. Er wird dies bekommen, wenn er das Bewusstsein wiedererlangt. Andernfalls besteht Erstickungsgefahr.

Wenn der Patient zu Hause eine Glucagon-Injektion erhält, kann er eine (in den Oberschenkelmuskel) erhalten, bis der Krankenwagen eintrifft. Glukagon wirkt genau entgegengesetzt zu Insulin und fördert die Zuckerfreisetzung aus der Leber, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt.

2. Hyperglykämie (hoher Blutzucker)

Hyperglykämie ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel, was bedeutet, dass der Wert die Grenze von 180 mg/dl überschreitet und Werte von 250 bis 500 mg/dl und mehr erreichen kann. Aus …