In seinem Urteil sagte der zuständige Richter in Palma am Montag, der Angeklagte habe grob fahrlässig gehandelt, da er mit überhöhter Geschwindigkeit in einem Gebiet mit vielen Schiffen und einigen Schwimmern und Tauchern unterwegs gewesen sei, wie die Zeitung Diario de Mallorca zitierte von juristischen Kreisen. Außerdem müsse der Angeklagte die beiden Opfer mit insgesamt 1,8 Millionen Euro entschädigen, hieß es in der Mitteilung. Ein Gerichtssprecher bestätigte die Angaben auf Anfrage.
Bei dem verurteilten Mann handelt es sich um einen Polizisten aus Mallorca. Er ist der Ehemann eines prominenten Inselpolitikers, der zum Zeitpunkt des Vorfalls an Bord war. Nach offiziellen Angaben kann der Mann gegen das Urteil Berufung einlegen. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst sechs Jahre Haft beantragt.
Der Vorfall ereignete sich am Abend des 27. Juli 2018 etwa 300 Meter vom bei Touristen sehr beliebten Strand Es Trenc im Süden Mallorcas entfernt. Der Mann am Steuer des Motorboots war mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 Knoten – etwa 37 Stundenkilometern – unterwegs, als er gegen 19:30 Uhr die beiden Touristen überfuhr. Einem 20-jährigen Mann wurde damals der Arm amputiert, Ärzte mussten seinem sechsjährigen Begleiter das Bein amputieren.
Staatsanwalt und Sachverständige sagten während des Prozesses, dass in einem so belebten Gebiet in Küstennähe eine Geschwindigkeit von etwa drei Knoten angemessen sei.
(SDA)
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