Das Spreebecken in Berlin-Mitte kann dank ausgeklügelter Filter billiger werden. Bereits 2023 wollen die Macher mit der Planung beginnen.
Von Johannes Malinowski
Seit 2012 kämpft das Flussbad Berlin für den Badespaß im Spreekanal zwischen ehemaligem Staatsratsgebäude und Museumsinsel. Jetzt macht das Projekt einen Schritt nach vorne.
Die benötigte Wasserfilteranlage ist kleiner als bisher geplant. Das Umweltunternehmen Acute filtert und analysiert seit 4,5 Jahren Wasser im Spreekanal. Das Ergebnis: Statt eines Filters über die gesamte Breite des Gerinnes (bis zu 20 Meter) sollte ein 1800 Quadratmeter großer Randfilter ausreichen, um in dem 850 Meter langen Abschnitt eine gute oder sogar hervorragende Badewasserqualität zu erreichen.
River Basin Chief Tim Edler (Mitte), Umweltingenieur Heribert Rustidge (links) und River Basin Engineer Carsten Rischelmann stellen am Dienstag die neuen Pläne vor (Foto: David Heerde)
„Die Wasserqualität der Spree ist längst nicht mehr so schlecht, wie viele denken“, sagt Umweltingenieur Heribert Rustidj, 62, der die Studie durchgeführt hat. Der biologische Filter verarbeitet weniger Strom.
Baden in der Spree könnte bald Realität werden (Foto: dpa)
Der Filter ist nicht nur kleiner, man braucht auch die darunter liegenden Rohre, die sogenannten Rinnen, die bei Hochwasser das Wasser ableiten würden, nicht mehr. Bei Starkregen, bei dem bislang Mischwasser aus der Kanalisation in die Spree gelangt, würde eine zusätzliche UV-Lampe das Spreewasser klären. Dadurch können Kosten in Höhe von rund 68,6 Millionen Euro um bis zu 35 Prozent reduziert werden.
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Vereinschef Tim Edler, 56, sagte: „Das ist ein rundum positives Ergebnis, das unsere eigenen Erwartungen übertrifft.“ Der Senat muss den Gesetzentwurf nun umsetzen.
Umweltsenatorin Betina Yarash (53, Grüne) findet es spannend, sieht es aber kritisch. „Das Problem der Wasserqualität ist größer als das Flussbeckenprojekt“, sagte sie. „Nachdem wir das Thema Mischkanalisation abgeschlossen haben, gibt es einige Stellen, an denen wir über Flussbäder sprechen können.“
Der Spaltfilter muss ausreichen, um im 850-Meter-Abschnitt eine gute oder sogar hervorragende Badewasserqualität zu erreichen (Foto: Adrian König / realities: united)
Geht es nach den Erzeugern der Flussgebiete, kann bereits 2023 mit der Planung begonnen werden – wenn die Behörden kooperieren. Dann kann ein Programm zum temporären Schwimmen im Spreekanal beginnen. Nach Genehmigung erfolgt die Planung und finale Umsetzung ist offen.
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