Für die Eintracht, die das Hinspiel in London mit 2:1 gewann, erzielte Stürmer Rafael Bore in der 26. Minute den entscheidenden Treffer. Der Kolumbianer bescherte Frankfurt einen dritten Platz im Europapokal-Finale und den ersten seit dem Gewinn des UEFA-Pokal-Finales 1980. Allerdings musste West Ham nach einer Notbremse von Aaron Creswell lange Zeit mit einem Mann weniger antreten Intervention VAR wurde des Platzes verwiesen (17.).
Mit dem Einzug ins Endspiel, das am 18. Mai im Ramon-Sanchez-Pizjua-Stadion in Sevilla stattfindet, steht Glasner als erster österreichischer Trainer seit 26 Jahren im Finale des Europapokals. Zuletzt war Ernst Dokupil mit Rapid im Mai 1996 erfolgreich, als die Wiener im Europapokal der Pokalsieger in Brüssel mit 0:1 gegen Paris Saint-Germain verloren.
Rot für Creswell (17. Minute)
Der Verteidiger von West Ham muss nach seinem Vollstopp und nach dem Eingreifen des Video-Schiedsrichters vorzeitig das Feld verlassen.
Dank der Leidenschaft im Finale
„Es war ein wunderbarer Abend, den Sie nie vergessen werden. Das Team warf alles weg. Das Schönste ist, wenn man so viele Menschen glücklich machen kann. Wir freuen uns jetzt auf das Finale“, sagte Glasner. Allerdings sei das Spiel “sehr schwierig” gewesen, so der Österreicher oben im Interview mit dem ORF: “West Ham hat gezeigt, dass es hier ums Gewinnen geht, sie haben mit viel Kraft und Physis nach vorne gespielt.”
Auch Glasner betonte die Wichtigkeit einer vorzeitigen Sperre für das Spiel: „Die Rote Karte hat uns geholfen. „Dann haben wir ein tolles Tor gemacht“, sagte der Frankfurter Coach, „wir wollten unbedingt mehr Kontrolle im Spiel. Wir hatten zu viele „ungezwungene Fehler“. Dann wurde klar: West Ham hatte eine brutale Wucht mit sehr langen Bällen. Wie wir ihn damals verteidigt haben, mit welcher Leidenschaft, das ist toll. Wir wussten, dass wir im Finale stehen würden, wenn wir null Punkte erzielen würden.
Auch der Präsident des Frankfurter Clubs, Peter Fischer, sprach von „einem wahr gewordenen Traum. Diese Stadt und ihre Umgebung haben es verdient.“ Auch gegen die Rangers legte Glasners Chef die Messlatte für den Trainer und seine Spieler hoch: „Tradition spielt gegen Tradition – Weltklasse. Jetzt wollen wir das Ding auch nehmen.“
Hinteger kam früh heraus
Für Frankfurts Verteidiger Martin Hinteger endete der Abend vor 48.500 lärmenden Zuschauern in Frankfurt vorzeitig. Vier Minuten später verletzte sich der 29-Jährige im Duell mit West-Ham-Stürmer Michael Antonio am rechten Oberschenkel, kurz darauf musste der zutiefst enttäuschte Fan-Liebling ausgewechselt werden. Ob Hintegerger rechtzeitig für das Endspiel in weniger als zwei Wochen bereit sein wird, ist unklar.
Hinteregger muss ersetzt werden
Nach nur drei Minuten endete die Partie für den ÖFB-Verteidiger mit Problemen im rechten Oberschenkel.
In der Überzahl und angeführt von seinen Fans sorgte Bore im ersten Durchgang nach einer perfekten Flanke von Ansgar Knauf völlig frei für saubere Bedingungen. Nach der Pause verteidigte Frankfurt routiniert seine Führung. Auch im zwölften Spiel der laufenden Europa-League-Saison blieb die erneut glänzende Mannschaft von Glasner ungeschlagen. Zuvor hatte die Eintracht auf sensationelle Weise die beiden spanischen Spitzenklubs FC Barcelona und Betis Sevilla aus dem Wettbewerb verdrängt.
Das Spiel in Frankfurt war zuvor von Ausschreitungen überschattet worden. Nach mehreren Zusammenstößen nahm die Polizei mehr als 30 Rebellen fest. Zwei englische Fans mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Auch nach dem letzten Schiedsrichtersignal wurde es etwas turbulent, als Eintracht-Anhänger unter Beifall auf das Feld stürmten. Mit Mühe gelang es der Polizei, die Fans in ihren Sektor des Stadions zurückzudrängen.
Leipzig scheiterte kurz vor dem Tor
Die Glasgow Rangers drehten derweil überraschend mit 0:1 aus dem Hinspiel 3:1 (2:0) gegen Leipzig. Die Sachsen um ÖFB-Spieler Konrad Leimer warten weiter auf das erste Europapokalfinale der Vereinsgeschichte. In einem echten Ibrox-Kessel trafen zunächst Kapitän James Tavernier (19.) – das war der siebte Treffer für den Außenverteidiger in der laufenden Ausscheidungsphase – und dann Glenn Camara (24.) für die Rangers.
Rangers verhindern das erste Endspiel des Europapokals in Leipzig
Leipzig wurde im Ibrox-Stadion von den Glasgow Rangers mit 3: 1 besiegt und erreichte trotz eines 1: 0-Sieges im ersten Spiel nicht das Finale
Christopher Nkunku (71.) traf für die Gäste, bevor John Lundstram (81.) die umjubelte Entscheidung traf. Die favorisierten Sachsen erwiesen sich als äußerst schwierig und konnten aufgrund der ohrenbetäubenden Kulisse wohl lange nicht ins Spiel finden. In der zweiten Halbzeit verbesserte sich die Tedesco-Elf leicht, Lymer scheiterte an einer Großchance aus rund 14 Metern im Eins gegen Eins an Rangers-Torhüter Alan McGregor (70.).
„Das ist uns damals einfach aufgefallen. Für das Halbfinale reichte es nicht. Wir haben mehr erwartet. „Wer das nicht auf den Platz bringt, kann das Halbfinale nicht gewinnen“, sagte Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mitzlaff enttäuscht.
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