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Experte Pete sieht die Schweiz unter Druck.

Nach schweren Vorwürfen der US-Helsinki-Kommission forderte der Basler Korruptionsexperte Mark Pitt die Bundesregierung auf, das Anwalts- und Geldwäschereigesetz zu überdenken. Das Problem ist, dass die Oligarchen in der Schweiz versteckte Vermögenswerte haben. Die Evakuierung erfolge über Briefkastenfirmen im Offshore-Geschäft und Anwälte, die nicht auskunftspflichtig seien, sagte Piet am Freitagmorgen im Interview mit SRF Radio.

Die Neufassung des Rechtsanwalts- und Geldwäschegesetzes wurde bereits im März 2021 diskutiert, aber anschließend verworfen. Das war offensichtlich ein Fehler, wie sich herausstellt.

Die Reaktion des Außenministers auf Bundespräsident Ignacio Cassis zeigt, dass die Politik dünn ist. Kritik, die Schweizer Justiz sei von den Russen korrumpiert worden und er sei ein führender Berater von Wladimir Putin und US-Außenminister Anthony Blinken, wies Cassis rundweg zurück.

Es ist die Wahrheit, sagte Pete. Und der Korruptionsvorwurf ist nicht so einfach von der Hand zu weisen. Die Bundesanwaltschaft dürfte im Bereich der Rechtshilfe zwischen der Schweiz und den USA zur Zielscheibe werden. Der Druck auf die Schweiz wird zunehmen.

Der Basler Anwalt Pete ist ein unabhängiger Experte der Helsinki-Kommission. Die Kommission arbeitet seit 45 Jahren. Sie hat 54 Bürgerinnen und Bürger als Mitglied und setzt sich für Sicherheit und Zusammenarbeit ein. In den USA ist sie jedoch kaum bekannt.

Der Basler Anwalt Mark Pete leitete vor rund zehn Jahren eine Fifa-Reformkommission. (Archiv)

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