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Der Corona-Impfstoff beflügelt BioNTech weiter: Deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerung – Anteil von BioNTech steigt | 9.5.22

Die Anleger waren gespannt auf die Quartalsbilanz von BioNTech.

Der Crown-Impfstoffhersteller BioNTech hat seinen Umsatz und Gewinn im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht. Im Ende März abgelaufenen Quartal stand ein Nettogewinn von rund 3,70 Milliarden Euro in den Berichten nach rund 1,13 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Montag in Mainz mitteilte. Der Umsatz stieg von 2,05 Milliarden Euro auf 6,37 Milliarden Euro. Mit der Vorlage der neuen Daten bestätigte BioNTech seine Umsatzprognose für seinen Kronen-Impfstoff zwischen 13 und 17 Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr.

Die Aktie von BioNTech ist in New York seit Handelsbeginn deutlich gewachsen, letztere legte um 5,1 % auf 143,05 $ zu. Allein in diesem Jahr hat der Preis aber noch mehr als 40 Prozent minus aufgelaufen. Die Aktie liegt immer noch deutlich über dem Rekordhoch von 464 Dollar vom vergangenen August.

BioNTech und sein US-Partner Pfizer untersuchen nach eigenen Angaben noch mögliche vererbte Versionen des bisherigen Impfstoffs gegen Covid 19. Dazu gehören unter anderem ein Impfstoffkandidat auf Basis der Omicron-Variante sowie sogenannte bivalente Impfstoffe, die auf Omicron und andere abzielen Stämme von Sars-CoV-2. Eine Aktualisierung der Daten aus klinischen Studien, die im Januar begonnen haben, wird „in den kommenden Wochen erwartet und den Aufsichtsbehörden zur Verfügung gestellt“, sagte das Unternehmen. Die Studien umfassten sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Probanden.

Der Weg zur Zulassung eines an die Virusvarianten angepassten Impfstoffs sei nicht klar definiert, sagte Firmenchef Ugur Shahin in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zu diesem Thema gibt es bereits mehrere Treffen mit der European Medicines Agency (EMA) und der US Food and Drug Administration (FDA). Beide Behörden wollen laut Shahin die Daten aller getesteten Impfstoffkandidaten verifizieren und das Ergebnis dann ihrer Entscheidung zugrunde legen. Ihm zufolge bewegen sich die EMA und die FDA zwischen August und Oktober auf eine Zulassungsentscheidung zu.

Der starke Umsatz- und Gewinnschub, mit dem BioNTech ins neue Jahr gestartet ist, ist laut Finanzvorstand Jens Holstein auf das große Auftragsvolumen zurückzuführen, das das Unternehmen Ende letzten Jahres aufgrund der neuen Version von Omicron erhalten hat. BioNTech beabsichtigt, die Gewinne in ein Aktienrückkaufprogramm, eine Sonderdividende für seine Aktionäre und in weitere Forschung und Entwicklung zu investieren. Shahin sprach in diesem Zusammenhang von einer „konsequenten Umsetzung von Plänen in den Bereichen Wachstum von Infektionskrankheiten und Krebsbekämpfung“.

Bei der sogenannten CAR-T-Therapie – einer Form der Immuntherapie gegen Tumore – gebe es „ermutigende Hinweise“, sagte Shahin. „Wir sind davon überzeugt, dass wir dank unserer Innovationskraft gut aufgestellt sind, um in den kommenden Jahren mehrere Produkte auf den Markt zu bringen.“

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete BioNTech einen Nettogewinn von rund 10,3 Milliarden Euro. Der Umsatz betrug fast 19 Milliarden Euro. Aktien von BioNTech werden an der NASDAQ zeitweise mit 6,48 Prozent höher bei 145,00 Dollar gehandelt.

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MAINZ (dpa-AFX)

Bildquelle: Thomas Lohnes / Getty Images, Biontech, Pavlo Gonchar / SOPA Images / LightRocket via Getty Images