09.05.2022 20:59 (akt 09.05.2022 20:59)
Oberst Bernhard Gruber spricht am 9. Mai, dem wichtigsten Feiertag in Russland, bei Vorarlberg LIVE.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Militärparade in Moskau einen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit einer Nato-Drohung gerechtfertigt. Das westliche Militärbündnis habe im Laufe der Jahre eine “absolut inakzeptable Bedrohung” für Russland geschaffen, sagte er am Montag in seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem Roten Platz zum 77. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg. „Der NATO-Block hat mit der aktiven militärischen Entwicklung in den an unsere Region angrenzenden Gebieten begonnen“, sagte Putin. Russland hat die Aggression des Westens präventiv abgewehrt. “Das war die einzig richtige Entscheidung.”
Putins Sicht auf die NATO
Am 24. Februar ordnete der Kremlführer einen Einmarsch in die Ukraine an – unter anderem mit der Begründung, die ehemalige Sowjetrepublik, die eine Nato-Mitgliedschaft anstrebe, müsse “entmilitarisiert” werden. Alles zeige, dass die Konfrontation mit den “Neonazis” in Kiew, auf die sich die Vereinigten Staaten verlassen, unvermeidlich sei, sagte er.
Putin sagte, ein ukrainischer Angriff auf pro-russische Separatistengebiete in den Regionen Luhansk und Donezk sei unvermeidlich – auch auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim, die Russland 2014 annektierte.
“Kein Angriff geplant”
Die Ukraine hat sich jedoch, unterstützt durch westliche Waffen, immer geweigert, Gewalt anzuwenden, um die abtrünnigen Regionen Luhansk und Donezk zurückzuerobern. Auch der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mikhail Podoliak, wies aktuelle Vorwürfe gegen Russland zurück. „Die Nato-Staaten wollten Russland nicht angreifen. Die Ukraine hat keinen Angriff auf die Krim geplant“, sagte Podoliak.
Russland kritisiert seit Jahren die Militärhilfe der USA und anderer Nato-Staaten für die Ukraine. Neben Waffen- und Munitionslieferungen bereitet Moskau auch Sorgen, dass dort westliche Militärausbilder operieren und vermehrt Manöver unter Beteiligung von Nato-Staaten stattfinden.
Wie stark ist Russland?
Moskau sieht sich im Krieg mit dem Westen, der versucht, Russland mit Sanktionen und Waffenlieferungen in die Knie zu zwingen. Entgegen der Befürchtungen mancher westlicher Beobachter ordnete Putin jedoch keine partielle oder allgemeine Mobilisierung an, um einer, wie er es nannte, “militärischen Spezialoperation” neuen Schwung zu verleihen.
Worauf sich Europa vorbereiten muss
Worauf müssen Sie sich jetzt vorbereiten? “Im Krieg gibt es nur eines, das ist sicher, und das ist die Unsicherheit”, sagte Heeresführer Oberst Bernhard Gruber am Montag im Vorarlberger LIVE-Programm. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Kampfhandlungen immer heftiger werden, da die Russen über immer weniger Präzisionsmunition verfügen.
Die ganze Sendung
Die Sendung „Vorarlberg LIVE“ ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag ab 17:00 Uhr ausgestrahlt. Hier erfahren Sie mehr
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