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Was hat Wallner gelöscht? SPÖ und FPÖ stellen Anfragen beim Vorarlberger LH

Die Staatsanwaltschaft für Wirtschaft und Korruption (WKStA) hat Ermittlungen gegen drei Verdächtige in der Affäre um den Wirtschaftsverband Vorarlberg aufgenommen. Unter ihnen ist Landeshauptmann Marcus Wallner (ÖVP).

Wallner bestätigte den Beginn der Ermittlungen und sehe darin „eine Chance, die politische Eskalation dieser Lüge zu beenden“, erklärte er.

Gegen Wallner wird wegen Vorteilsannahme nach § 305 StGB und gegen zwei weitere Personen, den derzeitigen Wirtschaftsminister Marco Titler und seinen Vorgänger Karlheinz Rudisser, wegen Vorteilsannahme unter Einflussnahme nach § 306 StGB ermittelt.

Insbesondere: Wallner könnte versuchen, als Beamter Leistungen für die gute Erbringung von Dienstgeschäften zu beanspruchen, Rudisser und Titler könnten solche Leistungen annehmen. Die WKStA nannte keine Namen und machte keine Angaben zu weiteren Ermittlungen zu den laufenden Ermittlungen.

Am vergangenen Mittwoch musste sich der Landeshauptmann im Vorarlberger Landtag einem Misstrauensvotum stellen. Doch die Mandate der ÖVP, der Grünen und eines ehemaligen SPÖ-Abgeordneten stimmten gegen Wallners Sturz. Die Oppositionsparteien FPÖ, SPÖ und Neos blieben mit ihren Forderungen in der Minderheit.

Anfragen an den Landtag von SPÖ und FPÖ

Doch für Wallner ist die Sache noch nicht zu Ende. Denn neben Ermittlungen gegen Korruptionsjäger stellten Abgeordnete von SPÖ und FPÖ im Landtag am Donnerstag Anfragen beim Landeshauptmann.

“Im Zuge der Debatte um” Vertrauensentzug gegenüber dem Landeshauptmann mag. Marcus Wallner „Sie haben in der Landtagssitzung erneut die Chance nicht genutzt, aktiv zur Aufklärung des ÖVP-Skandals beizutragen“, sagte der SPÖ-Mandant. Interessant ist auch, dass Wallner von „privaten Daten“ spricht, von „mehreren tausend persönlichen Fotos“, die auf seinem Bürohandy gespeichert sind und die niemanden etwas angehen. “Aber wie regeln Sie die private Nutzung von elektronischen Geräten, die Ihnen für Ihre Arbeit zur Verfügung gestellt werden?”

Klubpräsident Christoph Beachy will im Auftrag der Vorarlberger FPÖ von Wallner wissen, ob und warum Wallner selbst die Löschung seiner Mobilgeräte angeordnet hat und ob weitere Daten gelöscht wurden.

Der Gouverneur hat nun drei Wochen Zeit, um auf die Anfrage zu reagieren.