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Zehn Millionen Euro Schaden: Gefängnis wegen Betrugs mit erfundenen Windparks

Schadensersatz von zehn Millionen Euro Haft wegen Betrugs mit erfundenen Windparks

12. Mai 2022, 21:00 Uhr

Sie überzeugen ausländische Unternehmen, Millionen in Windpark-Projekte in Niedersachsen zu investieren. Der Clou: Die Projekte existierten gar nicht. Das Gericht sah bei den beiden Angeklagten “hohe kriminelle Energie” und verhängte lange Haftstrafen.

In einem großen Wirtschaftsstrafverfahren wegen fiktiver Windparkprojekte wurden die beiden Hauptangeklagten vom Landgericht Osnabrück zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden Gesellschafter einer Unternehmensgruppe, 32 und 65 Jahre alt, müssen wegen Gangster- und Wirtschaftsbetrugs für siebeneinhalb beziehungsweise sieben Jahre ins Gefängnis. Die Richter gingen davon aus, dass sie die großen Energiekonzerne getäuscht hatten.

Nach Angaben der Angeklagten haben sie ausländische Unternehmen dazu verleitet, zwischen 2015 und 2021 zehn Millionen Euro in mehrere angebliche Windpark-Projekte in Niedersachsen zu investieren, die gar nicht geplant waren. Dazu verwendeten sie eine Reihe gefälschter Dokumente, wie etwa kommunale Landnutzungsverträge und Unterstützungsschreiben von Kommunen. Die Angeklagten haben während des Prozesses, der im August 2021 begann, vollständig zugegeben.

Auch die wegen Beihilfe zur Mutter des 32-Jährigen angeklagten Geschwister wurden verurteilt. Das Gericht verurteilte sie zu drei Jahren bis drei Jahren und sieben Monaten Gefängnis. Nach Angaben des Rates beteiligten sie sich an dem Betrug, handelten aber nur auf Anweisung.

Nach Angaben des Sprechers betonte das Gericht in seinem Urteil die kriminelle Energie und Rücksichtslosigkeit des Angeklagten. Gleichzeitig wird festgestellt, dass einige der verwendeten Fälschungen sehr dilettantisch sind. Zu den betroffenen Unternehmen gehören deutsche Tochtergesellschaften großer Energieunternehmen in Italien und Großbritannien.

Bei den Strafen blieb das Gericht beim Antrag der Staatsanwaltschaft, die acht Jahre und fünf Monate bzw. acht Jahre für die beiden Hauptangeklagten forderte. Die Verteidigung forderte eine Höchststrafe von sieben Jahren Gefängnis. Für die übrigen Angeklagten forderte die Staatsanwaltschaft zwischen drei Jahren und drei Monaten und drei Jahren und zehn Monaten. Die Verteidigung plädiert für eine Strafminderung, in einem Fall auch auf Bewährung.