Seit Wochen herrscht Funkstille, nun rufen Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) und Russlands Präsident Wladimir Putin, 69, wieder an, heißt es in Moskau.
Scholz bestätigte dies am Freitagnachmittag auf Twitter.
▶︎ Dort schrieb er: „Drei Dinge aus dem heutigen langen Telefonat mit Putin: Es muss so schnell wie möglich einen Waffenstillstand in der Ukraine geben. Die Behauptung, die Nazis würden dort herrschen, ist falsch. Und ich habe auf die Verantwortung Russlands für die globale Ernährungslage hingewiesen.“
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Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, Putin habe der Kanzlerin mitgeteilt, dass Friedensgespräche von der ukrainischen Führung in Kiew blockiert worden seien.
Der Kreml sagte, Putin habe “detaillierte” Informationen über Russlands Ziele in der Ukraine. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die humanitären Aspekte. Es wurde vereinbart, die Diskussion „über verschiedene Kanäle“ fortzusetzen.
Riesiger Tisch, angeblich aus Angst vor der Krone: So empfing Putin Bundeskanzler Scholz am 15. Februar, wenige Tage vor dem Anschlag auf die Ukraine, im Kreml Foto: MICHAEL KLIMENTIEV / AFP
Scholz hatte am Freitagmorgen im Verteidigungsausschuss des Bundestags angekündigt, das Gespräch mit Putin versuchen zu wollen.
„Irgendwann muss man natürlich dahin kommen, dass es wieder diplomatische Initiativen geben muss“, sagte Schönz’ Regierungssprecher Steffen Hebestreit.
Ziel sei es, „einen Ausweg aus diesem schrecklichen Krieg mit schrecklichen Opferzahlen, viel Zerstörung und auch all der Sinnlosigkeit, die der Krieg mit sich bringt“, zu finden.
Letzter Aufruf am 30. März
Nach Kriegsbeginn rief Scholz den Kreml-Diktator mehrmals an, dann brach der Kontakt ab. Nach Angaben des Bundespressedienstes erfolgte das Telefonat am 30. März. Wenige Tage später wurde das Massaker im Kiewer Vorort Bucha bekannt.
„Wenn es etwas zu besprechen gibt, werde ich mich wieder bei Ihnen melden“, sagte Scholz vergangene Woche in einem Interview mit dem Stern. „Unsere Priorität ist klar: Die Feindseligkeiten müssen sofort beendet werden.
Mitte der Woche telefonierte Scholz auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj, 44. Es ging auch um Friedensgespräche – und andere Unterstützungsmöglichkeiten.
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