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Angebot für die Ukraine: Rheinmetall will 88 Leopard-Panzer liefern

Angebot für die Ukraine Rheinmetall will 88 Leopard-Panzer liefern

26. April 2022 01:39

Neben 100 Schützenpanzern Marder bietet der Rüstungskonzern Rheinmetall der Ukraine das Modell Leopard an, das die Bundeswehr bis 2003 einsetzte. Die ersten Exemplare können in wenigen Wochen geliefert werden – wenn das Wirtschaftsministerium zustimmt.

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat der Ukraine die Lieferung von 88 gebrauchten Leopard-Kampfpanzern angeboten. Das geht aus Unterlagen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach umfasst das Angebot auch Crewtraining in Deutschland, Reparaturtraining, Werkzeuge, Ersatzteile, Servicestützpunkt und Munition.

Laut Welt wurde Ende vergangener Woche die Genehmigung zur Auslieferung beim zuständigen Wirtschaftsministerium beantragt. Die Bundesregierung hat eine weitere Anfrage von Rheinmetall erhalten, 100 Schützenpanzer Marder zur Verteidigung gegen Russland an die Ukraine liefern zu dürfen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte am Montag, die Entscheidung werde “zeitnah” getroffen.

Auch der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) will laut Welt im Jahr 2000 100 Panzerhaubitzen ausliefern. Auch die Niederlande wollen diese schweren Artilleriewaffen, die 40 Kilometer entfernte Ziele treffen können, in die Ukraine liefern. Bisher hat die Bundesregierung nur Ausbildungshilfe und Munition zugesagt.

Gebaut in den frühen 60er Jahren

Leopard-Panzer sind Typ 1A5, die seit Anfang der 1960er Jahre produziert und bis 2003 von der Bundeswehr eingesetzt wurden. Die ersten Exemplare will das Unternehmen in wenigen Wochen ausliefern. Die Kosten werden auf 115 Millionen Euro geschätzt.

Die direkte Lieferung von Panzern aus Deutschland in die Ukraine ist in der Koalition umstritten. PSD-Chefin Saskia Esken äußerte sich am Montag skeptisch. Die Frage der Direktlieferungen aus der deutschen Industrie könne derzeit nicht diskutiert werden, da die produzierten Panzer nicht direkt verwendet werden könnten, sagte sie. Soldaten in der Ukraine sind mit Waffensystemen noch nicht vertraut. „Es braucht lange Einarbeitung und langes Training.“ Wartung und Reparatur erfordern auch Ersatzteile, „die wir nicht liefern können“ und Monteure.