Aus Angst vor den Folgen produziert Continental wieder in Russland
19. April 2022, 20:45 Uhr
Die kontinentale Produktion in Russland wurde letzte Woche wieder aufgenommen. Das Unternehmen beruft sich auf “Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen” für die Mitarbeiter des Standorts und sagt, es habe “keine Absicht zu gewinnen”.
Der Autoteile- und Reifenhersteller Continental hat den Betrieb in Russland wieder aufgenommen. Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist die Reifenproduktion in Kaluga südwestlich von Moskau Ende vergangener Woche wieder angelaufen. Auf Anfrage der Zeitung begründete der Konzern dies mit “schwerwiegenden strafrechtlichen Konsequenzen” für lokale Beamte und Manager, wenn sie den Bedürfnissen des Landes nicht dienlich seien.
„Grundlage für diesen Schritt ist die Fürsorgepflicht für unsere Mitarbeiter in Russland“, zitierte die Zeitung das Unternehmen. Conti hatte Anfang März die Arbeit in Kaluga eingestellt, ebenso das gesamte Im- und Exportgeschäft mit der damaligen Russischen Föderation. Die Produktion werde nun vor Ort „bei Bedarf vorübergehend“ wieder aufgenommen. Dies liegt deutlich unter der bisherigen Auslastung der Anlage. Conti verfolge dort keine „keine Gewinnerzielungsabsicht“.
Andere Unternehmen hatten sich komplett zurückgezogen, weil sie nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine keine Geschäftsgrundlage mehr sahen. Auch Conti betonte, die Führung verurteile den Krieg, wolle aber ihre Mitarbeiter in Russland vor Strafverfolgung schützen. „Continental unterstützt und erfüllt alle anwendbaren Sanktionen und gesetzlichen Bestimmungen, die infolge des Krieges in der Ukraine verhängt wurden“, wurde die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert.
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