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Bombenalarm in der russischen Nachrichtenagentur BZ – Die Stimme Berlins

Von Olaf Wagner

Lepsiusstraße am Fichtenberg in Steglitz: Ruhige Gegend mit alten Villen. Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti ist in einem.

Plötzlich herrschte von Freitagnachmittag bis Samstagmorgen um 1 Uhr morgens Ausnahmezustand. Dutzende Polizeiautos sperrten den Bereich um die Villa der Nachrichtenagentur ab.

Die Behörden läuteten bei den Einheimischen und forderten sie auf, ihre Häuser zu verlassen. Der Grund: ein Bombenalarm im Agenturgebäude.

Durch dieses Fenster im Erdgeschoss der Russischen Nachrichtenagentur in Steglitz flog eine Flasche Bier. Foto: Olaf Wagner

Ein Unbekannter warf eine Flasche Bier aus dem Fenster. Es befindet sich im ersten Stock mit Blick auf die Straße. Die Polizei traf ein, und bei einer Durchsuchung des Hauses machten Angestellte zusammen mit Agenturangestellten einen verdächtigen Fund.

Im Lichtschacht des Gebäudes befand sich ein „unbekannter Spreng- oder Brandsatz“ (USBV). Wie sich später herausstellte, handelt es sich tatsächlich um einen Zünder. Es wird angenommen, dass es sich um eine mit Metalldrähten umwickelte Kiste handelt, wie Beamte der Agentur später im Telegram-Kanal behaupteten.

Die Menschen im Gebäude hatten Glück – das Zündgerät zündete laut Polizei nicht.

Beim Eintreffen der Polizei wurde der Zünder im Gebäude Lepsiusstraße gefunden Foto: Olaf Wagner

Die Polizei intervenierte daraufhin mit Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts. Inzwischen wurden benachbarte Gebäude evakuiert.

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Ein Anwohner der BZ: „Die Straße ist auf 150 Metern gesperrt.“ Dann wurde am frühen Abend mit einer kontrollierten Sprengung der Zünder an Ort und Stelle zerstört. „Aber wir durften erst gegen 1 Uhr morgens zurückkehren“, sagte der Anwohner.

Ob ein Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine besteht, ist unklar. Auch nicht, ob der Angriff von Russland zu Propagandazwecken initiiert wurde. „Die tatsächliche Gefährlichkeit des Ortes und die Motivation für die Tat sind noch Gegenstand der Ermittlungen“, sagte ein Polizeisprecher heute Nachmittag.