Erstmals seit Jahrhunderten gehören weniger als die Hälfte der Bundesbürger der evangelischen oder katholischen Kirche an.
Das Christentum verliert in unserem Nachbarland immer mehr an Bedeutung. Vor einem Jahr machten Angehörige der römisch-katholischen und der evangelischen Kirche zusammen 51 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands aus.
Allerdings ist der schleichende Austritt der Menschen aus der Kirche inzwischen unter ein dramatisches Niveau gesunken: Seit dem Frühjahr 2022 sind die Kirchenmitglieder erstmals seit Jahrhunderten in der Minderheit und machen zusammen weniger als 50 Prozent der Bevölkerung aus. Das teilte das deutsche Magazin „Stern“ in der Osterwoche mit.
“Historische Zäsur”
„Das ist ein historischer Wendepunkt, weil es generell das erste Mal seit Jahrhunderten ist, dass es in Deutschland nicht ‚normal‘ ist, Mitglied einer Kirche zu sein“, sagt der Berliner Soziologe Carsten Frerk vom Arbeitskreis Weltanschauungen in Deutschland. Wer ist kirchenkritisch?
Dieser Abwärtstrend sei schon lange zu beobachten, so Frerk weiter. 1990 waren mehr als 72 Prozent der deutschen Bevölkerung Mitglieder der Kirche. “Aber es hat sich in den letzten sechs Jahren schneller beschleunigt als bisher angenommen.” Die Evangelische Kirche rechnet bis Ende 2021 noch mit 19,7 Millionen Mitgliedern, die Katholiken haben derzeit etwa 21,8 Millionen in ihren Hochrechnungen.
40 Prozent der Deutschen sind konfessionslos, weitere große Religionsgemeinschaften sind Muslime und Juden. Der Anteil der Christen liegt dank der Freikirche und der Orthodoxen – laut Statista waren es 2020 noch rund 2,43 Millionen Menschen – aber mittlerweile immer noch bei über 50 Prozent.
RCP-Zeit des Nav-Kontos 20.04.2022, 09: 33 | Akt: 20.04.2022, 09:33
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