Stand: 14. April 2022 Autoren: Sebastian Mantz
Eine Live-Plattform für Serviceteams der Meereswindparks DanTysk und Sandbank, errichtet 70 km von Sylt entfernt. Die Wohnplattform bietet Platz für etwa 50 Personen.
Bild: Imago | Lars Berg
Das Unternehmen mit rund 2000 Mitarbeitern ist auf die Wartung und den Betrieb von Windenergieanlagen spezialisiert. Wann die Folgen des Angriffs beseitigt sein werden, ist unklar.
Die Deutsche Windtechnik AG mit Sitz in der Bremer Überseestadt wurde Opfer eines Cyber-Angriffs. Wie das Unternehmen buten un binnen bestätigte, wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag, den 12. April, ein externer Cyberangriff auf die IT-Systeme des Unternehmens gestartet. Daraufhin wurden aus Sicherheitsgründen alle Rechner heruntergefahren und alle externen Systeme abgeschaltet. Das Unternehmen ist derzeit nicht per E-Mail erreichbar.
Die Deutsche Windtechnik ist mit rund 2.000 Mitarbeitern auf die Wartung und den Betrieb von Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen spezialisiert. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen derzeit an Dutzenden von Windparks auf der ganzen Welt beteiligt. „Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand gehen wir davon aus, dass Windkraftanlagen nicht von dem Angriff betroffen sind“, teilte das Unternehmen schriftlich mit.
Hektische Szenen nach dem Angriff
Buten un binnen, Mitarbeiter berichten von hastigen Szenen, die sich seit Bekanntwerden des Cyberangriffs im Unternehmen abgespielt haben. Die Wachen rannten durch die Büros und riefen, dass alle Computer ausgeschaltet werden sollten. Andererseits sagte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage von buten un binnen, alle Verantwortlichen hätten gelassen und vernünftig reagiert.
Auf Nachfrage von buten un binnen sagte ein Unternehmenssprecher, der Angriff habe sich nicht gegen die Firmenzentrale in Bremen, sondern gegen einen Serverstandort in Rendsburg gerichtet. Daraufhin wurde das Firmennetzwerk umgehend abgeschaltet. Betroffen sind alle Niederlassungen der Deutschen Windtechnik weltweit. Die Windturbinen selbst sind offensichtlich von den Angriffen nicht betroffen. Die Kommunikation mit Windenergieanlagen ist jedoch viel schwieriger.
Das Firmennetzwerk funktioniert möglicherweise wochenlang nicht
Computersysteme werden derzeit von IT-Experten getestet. Die Computer des Unternehmens werden erst nach Abschluss dieser Inspektion neu gestartet. Im schlimmsten Fall könne es Wochen dauern, sagte die Sprecherin.
Die Mitarbeiter des Unternehmens können derweil nur eingeschränkt arbeiten und sind nur eingeschränkt erreichbar. Das Unternehmen ist derzeit nicht per E-Mail erreichbar.
Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine
Dies ist nicht der erste Angriff seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Der Auricher Windkraftanlagenhersteller Enercon ist von einem Anschlag betroffen. Und das Windenergieunternehmen Nordex aus Hamburg wurde angegriffen. In beiden Fällen vermuten Experten einen Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Mittagessen, 14. April 2022, 12:10 Uhr
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