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Der deutsche Verteidigungsminister nahm seinen Sohn in einem Regierungshubschrauber mit

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, 56, ist dafür bekannt, ihren Sohn auf Geschäftsreisen mitzunehmen. So sei es an Ostern, wenn sie nach Ladelund (Nordfriesland) reist, um das E-Kriegsbataillon 911 zu besuchen, berichtet Business Insider.

Mit an Bord: Sohn Alexander (21). Stolz posiert er auf Instagram in einem Regierungshelikopter, der rund 5600 Franken pro Flugstunde kostet. Das Foto mit der Aufschrift „Frohe Ostern“ sei noch bis Montag im Profil von Lambrecht Jr. zu sehen gewesen, schreibt die Zeitung weiter.

Im Familienurlaub im Regierungshubschrauber?

Der Geschäftsreise folgten einige Tage Urlaub auf der Nordseeinsel Sylt, nur einen Katzensprung von Nordfriesland entfernt. Inzwischen werden Vorwürfe laut, dass es sich um ein manipuliertes Spiel handelt.

Hat sich Lambrecht bewusst für einen Truppenbesuch bei Sylt entschieden – und seinen Sohn in den Osterferien in einem Regierungshubschrauber einfliegen lassen?

Lambrecht wurde für sein Vorgehen von Kollegen scharf kritisiert: „Die Nutzung der Bundeswehr für private und parteipolitische Zwecke ist unschicklich“, sagte Thorsten Fry, 48, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, der Bild. Insbesondere als Verteidigungsminister müsse Lambrecht taktvoller sein und die Luftwaffe nicht als seine persönliche Lufthansa nutzen, sagte Fry.

Der Sohn Alexander war bereits auf acht Auslandsreisen

Eines ist sicher: Kabinettsmitglieder und mehrere andere Mitarbeiter dürfen Familienmitglieder auf Dienstreisen mitnehmen. Begleitpersonen von Bundespräsidenten, Bundeskanzlern und Außenministern reisen kostenlos, alle anderen zahlen 30 Prozent des Normaltarifs.

Fakt ist aber auch, dass von Lambrechts Vorgängerin Ursula von Layen (63) und ihrer Vorgängerin Annegret Kramp-Karenbauer (59) nichts Ähnliches bekannt ist. Sie nahmen niemals Familienmitglieder auf Geschäftsreisen mit.

Christine Lambrecht erwies sich dementsprechend als erklärungsbedürftig. Laut Verteidigungsministeriumssprecherin Lambrecht hat sie den Flug ihres Sohnes angekündigt und bezahlt. Alles war “in voller Übereinstimmung mit den Anweisungen”.

Laut Bild nahm Lambrecht Alexander als Justizminister auf sieben Auslandsreisen mit, unter anderem nach Paris, Prag, Lissabon und Helsinki. Ob er nach der politischen Nachwirkung noch jetten darf, bleibt abzuwarten. (dzc)