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Der Täter verwendet zehn verschiedene Namen

Am 13. Mai 2022 um 19:58 Uhr

Messerattacke auf Regionalzug bei Aachen: Verdächtiger benutzt zehn verschiedene Namen

6 Fotos Ein Mann sticht in einem Regionalzug bei Aachen auf Fahrgäste ein
Foto: dpa / Ralf Röger

Herzog Nach dem Messerangriff auf die Regionalbahn bei Aachen ermitteln Ermittler wegen eines islamistischen Motivs. Laut unserer Redaktion ist der Angreifer den Behörden unter zehn verschiedenen Namen bekannt, nach aktuellem Ermittlungsstand fahnden die Ermittler nach einer Geldspur.

Ein 31-jähriger Mann zog in einem Zug (RE 4) nach Aachen um 7.42 Uhr während der Fahrt kurz nach dem Verlassen des Bahnhofs Herzogenrat plötzlich ein Messer und griff damit wahllos und willkürlich Menschen an. Fünf Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, darunter der Angreifer. Ein 60-jähriger Bundespolizist, in Zivil gekleidet und im Zug, besiegte den Angreifer; zwei Gefährten halfen ihm.

Im Regionalexpress befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs 270 Menschen. „Nach allem, was wir bisher wissen, müssen wir davon ausgehen, dass es sich um einen Wahnsinn handelt“, sagte Reul. Es sei “ein grausamer Akt, der mit großem Mut gestoppt werden kann”, sagte der Innenminister. Die Opfer erlitten Schnittwunden im Gesicht und an den Händen, eines hatte eine Stichwunde. Nach Angaben der ermittelnden Polizei Köln wurden vier Verletzte ins Krankenhaus gebracht. Aber es bestand keine Lebensgefahr. Die Polizei handelte in großer Zahl; Der Angreifer wurde in Handschellen und in einem Ganzkörperanzug aus dem Zug geholt. Zeugen wurden unter anderem seelsorgerlich betreut.

Sicherheitsbehörden untersuchen den möglichen islamistischen Ursprung des Verbrechens. „Wir wissen jetzt, dass für den Verdächtigen 2017 ein sogenannter Musterprozess im Bereich Islamismus erstellt wurde“, sagte Reul. Bei dem Täter handelt es sich um einen 31-jährigen Mann, der im Irak geboren wurde, dessen Staatsangehörigkeit noch unklar ist. Er lebt nach Angaben des Innenministeriums in Nordrhein-Westfalen. „Wir vermuten, dass er im Raum Geldern wohnt. Aber das ist noch nicht gesichert“, sagten Sicherheitsbeamte. Der Mann lebte 2017 in einem Flüchtlingsheim und hat sich stark verändert, unter anderem hat er sich einen Bart wachsen lassen. Daraufhin informierten die Behörden das Heim. Seitdem gibt es nach aktuellem Stand keine Auffälligkeiten mehr. Der Mann verwendete jedoch andere Namen. Laut unserer Redaktion muss er den Behörden unter zehn verschiedenen Namen bekannt sein. Nun müsse geklärt werden, ob für die aktuelle Tat tatsächlich ein islamistisches Motiv vorliege, so Reul weiter.

Thomas Kuchati, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion im nordrhein-westfälischen Landtag und Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl, sagte: „Ob Rechtsextremisten oder Islamisten, sie dürfen sich nicht täuschen lassen. Unser Land ist gut gerüstet und wir werden alles tun, um diese widerlichen und menschenverachtenden Ideologien zu bekämpfen.

Am Abend erklärten die Ermittler, sie hätten noch keine belastbaren Hinweise auf ein islamistisches Motiv gefunden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Allerdings gibt es Hinweise, die die strafrechtliche Verantwortlichkeit des Verdächtigen in Frage stellen. Deshalb wird es jetzt geprüft. Ermittlungen wegen versuchten Mordes. Spätestens an diesem Samstag soll entschieden werden, ob gegen den Mann Haftbefehl erlassen oder er in eine Psychiatrie eingeliefert wird.

Die Messerattacke erinnert an eine Reihe ähnlicher Fälle in den vergangenen Jahren. Bereits im vergangenen November hatte ein 27-jähriger Syrer in einem ICE-Zug zwischen Regensburg und Nürnberg vier Männer im Alter zwischen 26 und 60 Jahren zum Teil schwer mit einem Messer verletzt. Ermittler schließen islamistische Herkunft nicht aus; Sie fanden bei ihm Propagandavideos der Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Hier ist die Fotogalerie: Ein Mann sticht in einem Regionalzug in der Nähe von Aachen auf Fahrgäste ein