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Die Vereinigten Staaten wollen ein schwaches Russland – Die Rückkehr der amerikanischen Supermacht – Nachrichten

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Autor: Analyse von Pascal Weber.

Viele Politiker sind mit dem Zug nach Kiew gefahren. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Boris Johnson, britischer Premierminister. Oder die Präsidenten von Polen, Estland, Lettland und Litauen. Und einige haben (noch?) nicht gekämpft: Bundeskanzler Scholz zum Beispiel oder Frankreichs Präsident Macron.

Auch US-Präsident Biden selbst ist nicht nach Kiew gereist. Obwohl er persönlich ziemlich fertig aussah, wie sein Sprecher Jen Psaki kürzlich verriet. Aber die Amerikaner entschieden sich dafür, Außenminister Blinken und Verteidigungsminister Austin zu schicken. Und doch war dies die bisher wichtigste Reise ausländischer Politiker nach Kiew. Denn was neben vielen anderen wichtigen politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen und Veränderungen zum Krieg in der Ukraine führte, war die Wiederauferstehung der Vereinigten Staaten als Supermacht.

Eine mutige Aussage

Nach ihrer Reise nach Kiew wurden Blinken und Austin gefragt, wie die Vereinigten Staaten ihre Ziele und ihren Erfolg definieren würden. Der erste Teil der Antwort von Verteidigungsminister Austin spiegelt die bereits bekannte Haltung der Vereinigten Staaten wider: „Wir wollen, dass die Ukraine ein souveräner Staat bleibt. Ein demokratischer Staat, der in der Lage ist, sein Hoheitsgebiet zu verteidigen.“

Aber dann fügte Austin etwas hinzu, was in letzter Zeit immer deutlicher wurde, was sich die Amerikaner aber bisher nicht zu sagen trauten. Austin sagte: „Wir wollen, dass Russland bis zu dem Punkt geschwächt wird, an dem es nicht mehr in der Lage ist, in die Ukraine einzudringen.

Kämpfe auf allen Ebenen

US-Präsident Joe Biden sieht den Konflikt mit Russland (und China) als einen grundlegenden Konflikt unserer Zeit. Er sieht darin einen Kampf zwischen freiheitlicher Demokratie und autoritärer Sklaverei. Und die Vereinigten Staaten sind unter Präsident Biden bereit und entschlossen, diesen Kampf anzunehmen und zu führen. Und das auf allen Ebenen. Natürlich mit ihrem riesigen Waffenarsenal. In der Ukraine zeigt sich einmal mehr die völlige Abhängigkeit des Westens von der amerikanischen Rüstungsindustrie und die entsprechende amerikanische Machtposition. Aber auch auf wirtschaftlicher und finanzieller Ebene. Der ehemalige Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand, sagte kürzlich in einem bemerkenswerten Interview mit der Handelszeitung: “Die Art und Weise, wie die Vereinigten Staaten die Wirtschafts- und Finanzpolitik als Waffe einsetzen, hat eine ganz neue Dimension erreicht.”

Das sind nicht nur gute Nachrichten für Europa. Denn die Vorstellung, dass Europa im kommenden neuen Kalten Krieg zwischen den USA und China eine Alternative als dritter Machtfaktor bieten kann, ist bisher verflogen. US-Außenminister Anthony Blinken hatte den Worten seines Kollegen Austin jedoch nichts hinzuzufügen: “Er hat alles gesagt.”

Paskal Weber

US-Korrespondent

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Weber arbeitet seit 1999 für SRF. Als Redakteur und Produzent arbeitete er zuerst in der Sportredaktion, dann bei «10 Diebe 10». Von 2010 bis 2021 war er Korrespondent im Nahen Osten. Heute arbeitet er für den SRF in Washington.