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Ein Wiener Händler hat 2.000 falsch gekennzeichnete Fahrräder verkauft

Ein Wiener Fahrradhändler hat österreichweit über 2.000 falsch gekennzeichnete Fahrräder verkauft. Der Verdächtige soll höhere Zölle umgangen haben, indem er Bangladesch als Herkunftsland von aus China importierten Fahrrädern identifizierte und die entsprechenden Zertifikate fälschte. Die Schadenshöhe beträgt laut Mitteilung des Finanzministeriums 140.000 Euro. Er wurde deshalb im März zu einer Geldstrafe von 400.000 Euro und einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Der Aussendung zufolge hatte die Zollfahndung auf ein Signal des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF) im Jahr 2019 Ermittlungen gegen den Fahrradhändler eingeleitet. Dem Tatverdächtigen wird vorgeworfen, von Frühjahr 2017 bis Frühjahr 2019 mehr als 2.000 Fahrräder illegal importiert und in Österreich verkauft zu haben. Sie wurden offiziell als Produkte und Importe aus Bangladesch verzollt und unterlagen damit einem präferenziellen Zollsatz von null Prozent. Allerdings stammen sie tatsächlich aus China und mussten mit einem Standardzollsatz von 14 Prozent und einem Antidumpingzoll von 48,5 Prozent deklariert werden.

In diesem Fall wurden die Ermittlungen zu Finanzkriminalität gemeinsam mit dem Zollteam zur Ermittlung von Internet- und Cyberkriminalität durchgeführt. Dieses Team des österreichischen Zollamts hat unter anderem die Möglichkeit, Container zurückzuverfolgen. „Auf diese Weise konnte bestätigt werden, dass die Liefercontainer, die behaupteten, die Fahrräder seien aus Bangladesch nach Österreich gekommen, tatsächlich nie in Bangladesch gewesen waren“, sagte ein Zollfahnder.

„Dieser Händler vermeidet durch seinen Betrug die Zahlung von Einfuhrzöllen, indem er Präferenzabkommen nutzt. Er wollte ein System nutzen, das es ermöglicht, bestimmten Regionen der Welt durch vereinfachte Handelsabkommen zu helfen“, sagte Finanzminister Magnus Bruner (ÖVP).