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Einer wurde getötet und mehrere wurden verletzt, als sie aus dem Obergeschoss fielen

Am 21. April 2022 um 22:32 Uhr

Großeinsatz in Mönchengladbach: Ein Toter und mehrere Verletzte nach Sturz aus dem Obergeschoss

7 Bilder Großeinsatz nach Sturz aus dem dritten Stock – einer getötet
Foto: Reichartz, Hans-Peter (hpr)

Update Mönchengladbach Vier Menschen sind in der Nacht zum Donnerstag aus dem dritten Stock eines Wohnhauses in Odenkirchen gestürzt. Für einen Mann kam jede Hilfe zu spät. Polizei und Feuerwehr rufen oft das Haus an.

Ein Mann starb in der Nacht zum Donnerstag in Odenkirchen, als er aus dem dritten Stock eines Mehrfamilienhauses stürzte. Der Mann sei noch am Tatort seinen schweren Verletzungen erlegen, Rettungsversuche seien erfolglos geblieben, sagte Feuerwehrchef Dirk Shatka. Drei weitere, zwei Männer und eine Frau, wurden bei dem Sturz schwer verletzt. Die vier stürzten etwa zehn Meter von der Arkade im Gebäude ab, die zur Wohnungstür führte. Wie Shatka gegenüber der Redaktion bestätigte, brach das Geländer bzw. der Handlauf. Ein Verwundeter wurde per Hubschrauber in das Universitätsklinikum Aachen transportiert, zwei weitere Verletzte wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr waren in der Straße Am Kamerhof massenhaft im Einsatz. Notdienstpriester waren ebenfalls vor Ort und kümmerten sich um Angehörige und Zeugen des Vorfalls. Es gab gesperrte Straßen.

Das Notsignal traf gegen 18:50 Uhr bei den Einsatzkräften ein. Als die Retter eintrafen, konnten einige der Gefallenen noch sprechen, aber ein Mann (Jahrgang 1991) war nicht mehr da. „Ein Patient musste sofort reanimiert werden, ist aber leider gestorben“, sagte der Feuerwehrchef von Schatka vor Ort. Ein Bestattungsunternehmen brachte die Leiche gegen 21 Uhr weg. Verletzt wurden Männer der Jahrgänge 1991 und 1974 sowie eine Frau des Jahrgangs 1981. Nachbarn hörten einen Patienten, der in einem Krankenwagen behandelt wurde, vor Schmerzen schreien.

Wie es zu dem Vorfall kam, ist am Abend zunächst unklar. Allerdings waren Teile der Arkadenbrüstung gebrochen und mussten gesichert werden. Nach Auskunft unserer Redaktion war der SGR-Service vor Ort. Teile des Gebäudes können nicht mehr genutzt werden.

Die Feuerwehr hat eine Drohne eingesetzt.
Foto: Andreas Grün

Am Abend ließ die Feuerwehr eine Drohne über dem Haus ab und machte Luftaufnahmen vom Tatort. Die Ermittler waren im Einsatz und begannen mit der Untersuchung des Vorfalls. Die Unfallstelle wurde von der Polizei als Tatort sichergestellt. Die Ermittler stellten Beweise zur Verfügung und befragten Zeugen. Weitere Angaben zum Hergang des Abends machte ein Polizeisprecher zunächst nicht.

Das Wohnhaus ist den Einheimischen nicht unbekannt. Wegen Streitigkeiten und Notfällen gebe es dort regelmäßig Polizei- und Rettungsdienste, sagt ein Anwohner, der mit Nachbarn auf der Straße steht und den Kopf schüttelt. Das Gebäude war ein Wohnheim für alleinerziehende Mütter, im Erdgeschoss befand sich eine Tagesstätte. „Da war alles in Ordnung“, sagte ein Nachbar. Doch dann wurden die Wohnungen verkauft und werden nun von anderen Mietern bewohnt. Es ist schlimm, sie streiten sich oft“, sagte der Nachbar.

Währenddessen wartet eine ältere Frau mit verschränkten Armen und zitternd neben einem der Krankenwagen. Er wolle nur vermitteln, sagte sie anderen Nachbarn. Ob es heute Abend zu einem Streit zwischen den Bewohnern des Hauses gekommen ist, sagten die Ermittler nicht.

Die Operation dauerte bis spät in die Nacht. Die Feuerwehr sicherte das vorübergehend gebrochene Geländer des möglicherweise schon lange nicht mehr restaurierten Gebäudes mit sichtbaren Schäden. Ein Mieter durfte aus Sicherheitsgründen nicht in seine Wohnung zurückkehren. Laut Feuerwehr war er bei Freunden untergebracht. Alle anderen Wohnungen können weiter genutzt werden, hieß es am Abend.

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