FAQ
Stand: 28.04.2022 08:23 Uhr
Seit Wochen wird um schwere Waffen für die Ukraine gestritten, nun müssen sie geliefert werden. Aber was genau will Deutschland tun? Von welchen Waffen sprechen wir und was sagt die App sonst noch? Überprüfung.
Was Deutschland konkret tun will
Gepard: Die Bundeswehr hat seit zehn Jahren kein Waffensystem mehr. Doch der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann hat noch eine durchschnittlich zweistellige Zahl, für deren Verkauf die Regierung bereits grünes Licht gegeben hat. Dafür muss allerdings erst Munition beschafft werden und es laufen Verhandlungen mit Brasilien. Die Ausbildung der ukrainischen Trainer findet in Deutschland statt.
Ringtausch: Slowenien muss der Ukraine eine größere Anzahl von sowjetischen T-72-Kampfpanzern übergeben und im Gegenzug einen Marder-Schützenpanzer und einen Fuchs-Radpanzer aus Deutschland erhalten.
Einem Bericht der Zeitung Die Welt zufolge wurde nach Slowenien bereits Tschechien ein entsprechender Vorschlag unterbreitet. “Eine Liste möglicher Waffenmaterialien, die für den Ringtausch in Frage kommen”, sei der Regierung in Prag übergeben worden, zitierten Medien ein vertrauliches Dokument des Bundesverteidigungsministeriums.
Morser: Bundeskanzler Scholz sagte, man habe mit der deutschen Industrie eine Liste schnelllebiger Rüstungsgüter erstellt und mit der Ukraine besprochen. Er rief Granatwerfer mit einer Reichweite von sechs Kilometern.
Ausbildung: Deutschland will ukrainische Truppen für den Einsatz der Panzerhaubitze 2000 ausbilden. Die 40-Kilometer-Pistole muss aus den Niederlanden in die Ukraine geliefert werden.
Was kann man noch machen
Der Düsseldorfer Konzern Rheinmetall hat bei der Bundesregierung die Genehmigung zur Lieferung von 88 gebrauchten Leopard-Kampfpanzern beantragt.
Eine weitere Anwendung von Rheinmetall bezieht sich auf 100 Martinis. Die Krauss-Maffei-Wegmann-Gruppe hat laut „Die Welt“ die Genehmigung zur Lieferung von 100 Panzerhaubitzen 2000 beantragt.
Was steht im gemeinsamen Antrag
Unter anderem wird die Bundesregierung aufgefordert, die Bemühungen um einen Waffenstillstand im Interesse der Ukrainer zu unterstützen und gegebenenfalls für die Einhaltung durch EU- und Nato-Partner bereit zu sein.
Darüber hinaus heißt es, dass die Ausrüstungslieferungen „fortgesetzt und nach Möglichkeit beschleunigt und gleichzeitig die Versorgung mit schweren Waffen und komplexen Systemen, etwa im Rahmen des Ringtauschs, ausgebaut werden, ohne die Handlungsfähigkeit Deutschlands zu gefährden verteidigt die Gewerkschaft”.
Die Regierung werde aufgefordert, “zu prüfen, ob weitere Waffen übergeben werden können, und sich aktiv an andere Länder zu wenden, um ihnen einen Ringtausch anzubieten”.
Auch die Ausbildung an Waffensystemen, die „in Deutschland oder in der NATO“ geliefert werden, soll unterstützt werden. Und auftretende Ausstattungslücken in der Bundeswehr müssen schnellstmöglich geschlossen werden.
Was wurde schon gemacht
Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine von Deutschland gut 2.500 Flugabwehrraketen, 900 Panzerabwehrraketen mit 3.000 Schuss, 100 Maschinengewehre und 15 Bunker mit 50 Raketen erhalten.
Hinzu kommen 100.000 Handgranaten, 2.000 Minen, etwa 5.300 Sprengladungen und mehr als 16 Millionen Patronen für Pistolen von der Maschinenpistole bis zum schweren Maschinengewehr. (ab 21. April)
Mit Material von dpa und AFP
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