Germany

Finanzielles Polster erschöpft: Der Flughafen BER macht weiter Verluste

Das erschöpfte Finanzpolster Der Flughafen BER macht weiterhin Verluste

3. Mai 2022, 16:18 Uhr

Nach jahrelangem Streit wird der Flughafen Berlin Ende 2020 eröffnet. Ein Jahr nach Betriebsbeginn steht der Flughafen tiefrot. Für das laufende Jahr ist der Chef des Flughafens Masenbach jedoch optimistisch.

Der Hauptstadtflughafen BER hat im ersten vollen Geschäftsjahr nach seiner Inbetriebnahme erwartungsgemäß erneut einen hohen Verlust geschrieben. Knapp 570 Millionen Euro betrug der Fehlbetrag im vergangenen Jahr, wie aus einem Geschäftsbericht hervorgeht, den Flughafenchefin Aleta von Masenbach dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg Simon in Berlin vorlegte.

Damit hat sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte verringert. Das sei aber “nur bedingt beruhigend”, sagte von Masenbach. Der Flughafen Berlin-Brandenburg (FBB) verdient noch immer nicht genug, um den eigenen Betrieb vollständig zu finanzieren. Das Eigenkapital wird durch den erneuten Millionenverlust vollständig aufgezehrt. Der Flugbetrieb kann nur mit Hilfe der Landeseigentümer, des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg fortgesetzt werden.

Doch aus Sicht des BER-Chefs stehen die Zeichen zumindest bei den Auswirkungen der Corona-Krise auf Entspannung. Die Passagiere kehren zurück. „In manchen Bereichen erreichen wir wieder das Vorkrisenniveau“, sagte von Masenbach. An bestimmten Tagen und Tageszeiten reisten über den BER genauso viele Menschen wie über die Berliner Flughäfen vor der Pandemie. Mit Blick auf die Zahlen erwartet von Masenbach für das laufende Jahr ein positives operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

Der Flughafen vor den Toren Berlins wurde nach jahrelanger Bauverzögerung Ende 2020 eröffnet. Die FBB tut sich noch schwer damit, dass auch zu Stoßzeiten alles reibungslos läuft. Außerdem verursachen Baumängel Probleme. 17 echte neue Laufbänder müssen komplett renoviert werden – für einen einstelligen Millionenbetrag.