Nach der Wiederwahl des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, 44, kam es in der Nacht zum Sonntag in mehreren französischen Städten zu Ausschreitungen. In der Stadt Rennes etwa brennen abends Barrikaden.
Die Proteste gingen nach Einbruch der Dunkelheit weiter. Laut lokalen Journalisten spielten Polizei und Demonstranten Katz und Maus.
Die Präfektur der westfranzösischen Stadt Rennes verbot zunächst für die Wahlnacht geplante Demonstrationen linksradikaler Gruppen. Das nicht angemeldete Treffen um 20 Uhr sei illegal, teilte die Präfektur mit. Organisatoren illegaler Kundgebungen drohten bis zu sechs Monate Haft und eine Geldstrafe von 7.500 Euro.
“Sie werden Ihre Amtszeit nicht beenden”
Bereits am Abend des ersten Wahlgangs und am folgenden Wochenende kam es zu schweren Ausschreitungen mit erheblichem Sachschaden und Angriffen auf die Polizei. Die Proteste richteten sich nach Angaben der Regionalpresse auch gegen die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen. Nach ersten Ergebnissen hat Le Pen offenbar die Wahl verloren.
In der Universitätsstadt Rennes haben sich linke Gruppen einen Namen gemacht, unter anderem mit Protesten gegen die extreme Rechte.
Auch in Nantes begann ein Demonstrationszug. Hunderte Menschen, teilweise mit Fackeln, marschieren durch die Innenstadt. Sie schreien: „Macron, wir schnappen dich. Sie werden Ihre Amtszeit nicht beenden.“ Auch lokale Journalisten verfolgen das Geschehen
Tränengas in Paris
Auch die Polizei in Paris musste Tränengas einsetzen, berichtete ein lokaler Journalist. Dies war notwendig, um die Demonstrationen nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse aufzulösen.
Am späten Abend fand in der französischen Hauptstadt ein weiterer Protestmarsch mit Tausenden Teilnehmern statt. Der Protest begann am Platz der Republik. Laut Videos kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.
(zis / SDA)
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