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Harald Schlögel wird Vorsitzender der Niederösterreichischen Ärztekammer

Die neue Koalition aus fünf Fraktionen hat eine knappe Mehrheit für Schlögels 27-Sitze-Wahl. Laut eigenen Angaben haben die Niederösterreichische Ärztekammer, #RELOAD, Freiwilligenplattform, Gemeinsam Zukunft gestalten und die Liste der Integrativen Medizin einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Der Zeitraum dauert bis 2027.

Der berufene Präsident Schlögel trat für den Ärzteverbund Niederösterreich ein, wenn auch nicht als Spitzenkandidat. Laut einer gemeinsamen Aussendung der Fraktionen wurde Schlögel zum Präsidenten nominiert, weil er ein “erfahrener Kammerbeamter” sei und bereits in den 2000er Jahren Vizepräsident der Ärztekammer war.

Philipp Monihart Harald Schlögel wird am 27. April zum Präsidenten der NÖ Landesärztekammer gewählt

Der Gewinner der ARGUS-Wahl ist nicht in einer Koalition

Bei den Wahlen zur Ärztekammer Anfang April traten neun Fraktionen an, die alle die Mitgliederversammlung erreichten. Die „ARGUS-Liste“ erzielte die meisten Mandate (14), gefolgt vom „Ärzteverband Niederösterreich“ (13 Mandate), für den Schlögel kandidiert.

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Dass sich nun fünf Fraktionen zu einer Mehrheit zusammengefunden haben, kam für ARGUS-Spitzenkandidaten Josef Sutler überraschend: „Wir sind am Mittwoch noch in Gesprächen mit Fraktionen, auch mit der Ärztekammer.“ „Alles ist möglich“, sagte Satler gegenüber noe.ORF.at. Jedenfalls sei es gut für den Präsidenten, breit aufgestellt zu sein, so Satler.

Mehr Transparenz und Partizipation sind angekündigt

Schlogel, 61, ist HNO-Arzt mit Kassenvertrag in Mödling. „Für die Leitung der Kammer und weiterer Funktionen der Kurie konnten wir ein schlagkräftiges Zukunftsteam formen, das sich durch Erfahrung, Kompetenz, aber auch viel jugendliche Energie auszeichnet“, so Schloegel. Eine andere Fraktion wolle er nicht ausschließen, seine Hand sei ausgestreckt, sagt der Fachmann.

Der Zusammenschluss der fünf Fraktionen sieht Handlungsbedarf bei Honoraren und Löhnen, Arbeitsbedingungen und einer Strategie gegen den Ärztemangel. Die Qualität der Ausbildung muss verbessert werden, politische Fragen müssen in Zukunft mit mehr Transparenz und Partizipation angegangen werden. Auch die Umwandlung der Ärztekammer in eine Dienstkammer soll vorangetrieben werden.

“#RELOAD”, die Nachfolgeliste von Altpräsident Christoph Reisner, belegte bei der Wahl den dritten Platz und gewann sieben Sitze. Nach 15 Jahren als Präsident kandidiert Christoph Reisner aus persönlichen Gründen nicht mehr. Die Impfgegner-„MFG-Liste“ geht mit vier Amtszeiten in die Mitgliederversammlung. 8.168 Ärzte waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,53 Prozent.