Germany

Impfpflicht fordern, aber erst ab 60 Jahren

Die Zahl der Infizierten ist erneut gestiegen. Inzwischen plädieren zwei Experten für eine gezielte Impfung.

Wien. Der Leiter der Bioethikkommission, Christian Druml, plädiert dafür, die Kronen-Impfungspflicht zu überdenken. Druml rät, sich vor allem auf bestimmte Gruppen wie Menschen mit Gesundheitsberufen, Menschen ab 60 Jahren und Risikopatienten jeden Alters zu konzentrieren.

Das berichtet „Kurie“. Ähnlich argumentierte die Virologin Dorote von Laer am Donnerstag im parlamentarischen Gesundheitsausschuss. Von Laer schlug auch vor, die Impfpflicht auf Personen über 60 zu beschränken. Das Virus könne nicht ausgerottet werden, aber eine Impfpflicht für besonders gefährdete Gruppen könne helfen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, sagte der Virologe. Letztlich würden Impfungen einen guten Schutz vor schweren Krankheiten bieten und damit Krankenhausaufenthalte deutlich reduzieren.

Druml sagte auch, das Ziel sollte es sein, das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen. „Durch die Impfung von Personen, die wahrscheinlich ernsthaft mit der Krone infiziert sind, oder von Personen, die mit gefährdeten Gruppen arbeiten, kann man eine gute Wirkung erzielen“, sagte sie.

Innerhalb von 24 Stunden wurden am Freitag 8.155 neue Corona-Infizierte vom Gesundheits- und Innenministerium gemeldet. Das liegt mit 7957 über dem Durchschnitt der letzten sieben Tage. Am vergangenen Freitag waren es 9790 neue Fälle. Die Sieben-Tages-Inzidenz in Österreich lag bei 620,3 Fällen pro 100.000 Einwohner gegenüber 638,5 am Vortag. (APA)

(Die Presse, Printausgabe, 23.04.2022)