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++ Krieg in der Ukraine: Russland verlegt Iskander-Raketen an die Grenze

  • Von Daniel Dillmann

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Der Krieg in der Ukraine tobt seit mehr als zwei Monaten. Russland konzentriert seine Angriffe auf den Süden. Die Situation am Morgen.

  • Angriffe auf Odessa: Russland startet einen Raketenangriff auf eine Stadt im Südwesten der Ukraine.
  • Diplomatische Bemühungen: USA entsenden Beamte nach Kiew. Die UN bemüht sich um eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine.
  • Die Lage am Morgen: Alle Kriegsereignisse in der Ukraine am Sonntagabend in unserem neuen Ticker.

+++ 9.09 Uhr: Die Ukraine hat “zahlreiche russische Angriffe auf die Kontaktlinie im Donbass abgewehrt”. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Auch wenn der Kreml mit territorialen Gewinnen rechnen darf, ist der Widerstand der Verteidiger im Krieg in der Ukraine alles andere als gebrochen.

Update 7.55 Uhr: Russland hat Iskander-Raketensysteme nahe der Grenze zur Ukraine gestartet. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums hat die russische Armee Iskander-M-Kurzstreckenballistiksysteme etwa 60 km von der ukrainischen Grenze entfernt stationiert.

Iskander-M-Raketensysteme können mit Atomwaffen ausgerüstet werden. Die Raketen wurden von einem Fahrzeug abgefeuert. Die Reichweite der Raketen beträgt etwa 500 Kilometer.

Krieg in der Ukraine: Russland hat den Truppentransfer abgeschlossen – heftige Kämpfe im Donbass

Erstmeldung: Kiew – Russland hat wohl die Truppenverlegung von der Front um Kiew abgeschlossen. Der Kreml konzentriert seine Angriffe nun auf den Süden und Osten des Landes. In beiden Regionen wurden in der Nacht heftige Kämpfe zwischen der Ukraine und Russland gemeldet.

Autos von Iskander-M in Moskau. Russland verlegt nun ähnliche Raketensysteme an die Grenze zur Ukraine.

© Anton Novoderezhkin / imago

Während des Krieges in der Ukraine soll Russland erstmals auf die Hafenstadt Odessa geschossen haben. Die im Südwesten gelegene Stadt ist bisher von Angriffen der russischen Armee verschont geblieben. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj wurden in der Nacht zum Sonntag sieben Raketen in Odessa abgefeuert. Zwei gelang es, die Luftverteidigung der Stadt abzufangen. Eine der anderen Raketen würde übrigens ein Wohnhochhaus treffen. Bei den Raketenangriffen auf Odessa wurden insgesamt bis zu 20 Menschen verletzt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums richteten sich die Angriffe gegen einen Militärflughafen in der Umgebung. Dem russischen Militär gelang es, ein Logistikterminal zu zerstören, über das die Ukraine „große Waffenlieferungen“ aus den Vereinigten Staaten und Europa erhielt.

Krieg in der Ukraine: Situation am Morgen – heftige Kämpfe in Odessa, Verluste für Russland

Auch aus dem Donbass in der Ostukraine wurden schwere Kämpfe gemeldet. Aber Russland scheint dort schwere Verluste zu erleiden. Laut den Nachrichtenportalen Kyiv Independent und Ukrayinska Pravda feiert vor allem das ukrainische Luftverteidigungssystem große Erfolge. Allein am Wochenende soll er vier weitere russische Jagdflugzeuge abgeschossen haben. Nach NATO-Schätzungen hat Russland im Krieg in der Ukraine bereits folgende Verluste erlitten:

  • Soldaten: 21.600
  • Flugzeug: 177
  • Hubschrauber: 154
  • Panzer: 854
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 2205
  • Artillerie: 403
  • Flugabwehrgeschütze: 69
  • Mobile Raketenwerfer: 143
  • Tanker: 76
  • Taktische Drohnen: 182
  • Schiffe und Boote: 8
  • Andere Fahrzeuge: 1543

Krieg in der Ukraine: Die Situation am Sonntag – Diplomatische Bemühungen im Gange

Nach zahlreichen hochrangigen europäischen Politikern schicken die Vereinigten Staaten ihren Spitzendiplomaten nach Kiew. US-Außenminister Anthony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin reisen in die Hauptstadt, um sich mit Selenskyj zu treffen. Eine “Liste der notwendigen Waffen und die Geschwindigkeit ihrer Lieferung” werde laut Selenski besprochen. Er hofft auch, dass die USA Rüstungslieferungen aus Deutschland unterstützen. “Also fangen sie (Deutschland) an zu liefern, was sie haben und was sie nicht benutzen.”

Gleichzeitig wird am Wochenende und am Sonntag versucht, den Krieg in der Ukraine friedlich zu lösen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres wird Anfang dieser Woche nach Moskau reisen, um sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Guterres will sich danach auch mit Selenskyj in Kiew treffen. Ziel der Reise ist es, eine Einigung über einen Waffenstillstand zwischen beiden Seiten zu erreichen. (dil/afp/dpa)

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