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Kroatien: “Ich werde mehrere Muslime töten” – Schweizer Bombenbauer festgenommen

Aktualisiert21. April 2022, 18:38 Uhr

Anfang März nahmen kroatische Behörden den Tatverdächtigen Miran S. im Land fest. Der mutmaßliche Rechtsterrorist hat in der Vergangenheit während seiner Festnahme mehrere Interviews gegeben.

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Kroatische Behörden haben offenbar einen Ostschweizer festgenommen, der zuvor mehrere Monate auf der Flucht war. (Symbolfoto)

REUTERS

Der 20-Jährige soll unter anderem öffentlich zum Terrorismus aufgerufen haben.

Bildschirmfoto / YouTube

Während seiner Flucht gab Miran S. Interviews und war auch im Schweizer Fernsehen zu sehen.

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  • Kroatische Behörden haben einen Ostschweizer festgenommen, der seit mehreren Monaten auf der Flucht ist.

  • Miran S. wird vorgeworfen, Anschläge auf Moscheen geplant zu haben.

  • Außerdem soll er während seiner Flucht nach Kroatien mehrere weitere Straftaten begangen haben.

Der mutmaßliche Rechtsterrorist Miran S. wurde in Kroatien festgenommen. Der Verdächtige ist seit Oktober 2020 auf der Flucht, nachdem die Schweizer Behörden einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatten. Der Mann, der in der Vergangenheit mit Angriffen auf Moscheen gedroht hatte, sitzt nun in Kroatien in Untersuchungshaft. Neben dem Verdacht der öffentlichen Anstiftung zum Terrorismus werden dem 20-Jährigen mehrere Straftaten vorgeworfen, die er auf der Flucht aus Kroatien begangen hatte, berichtete der Tages-Anzeiger. Die örtliche Staatsanwaltschaft ermittelt außerdem wegen illegalen Besitzes, Herstellung und Erwerbs von Waffen und Sprengstoffen, größeren Diebstählen und Drogendelikten.

Die Behörden wurden zuerst auf den jungen Mann aufmerksam, weil er im Internet gegen Schweizer Muslime kämpfte und pro Kilogramm Bomben kaufte. Im Dezember 2019 wurde er ins Medical Center Uitikon eingewiesen und konnte im Herbst 2020 fliehen.

“Geh und töte ein paar Muslime”

Miran S. lebt seit langem ein Doppelleben: Neben seiner Welt als Elektro-Lehrling mit muslimischen Freunden führt er auch eine virtuelle Existenz. Darin machte er sich in rechtsextremen, internationalen Kreisen gegen Muslime stark und schrieb Sätze wie “Ich werde mehrere Gebetshallen niederreißen”, “Niemand wird mich aufhalten, bis es passiert” oder “Geh und töte ein paar Muslime”.

Angefangen hat alles mit seinem Hobby: Miran S. mischte mit 16 Jahren selbst Sprengstoff und Rauchbomben. Auf YouTube lernt er einen jungen Deutschen kennen, der nach Informationen über eine explodierte Moschee sucht. „Ich glaube, ich habe nur nach jemandem gesucht, der meine Leidenschaft für Sprengstoffe teilt. Ich hatte niemanden um mich herum, der sich darum kümmerte“, sagte S. im Juni 2021 in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger. Mit dem Verfasser des Kommentars gründete er die rechtsextreme Gruppe Whatsapp: „Ich fand das cool. Ich dachte, dann kann ich sagen, dass ich der Gründer einer, ich muss sagen, einer „terroristischen“ Gruppe bin.

Sicherheitskräfte sahen in dem 20-Jährigen den ersten Rechtsterroristen der Schweiz.Neben dem Schweizer Geheimdienst befasst sich auch das FBI mit dem Fall Ostschweiz. Nach seiner Flucht blieb er zunächst ungestört in Kroatien.Nach Angaben kroatischer Behörden war Miran S. schon lange auf dem Radar der Polizei, als er im Februar 2022 SRF TV interviewte.

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