Germany

Krone – Was hinter der Verwirrung um die Covid-Todesfälle steckt

Österreich hat in den Jahren 2020 und 2021 in einer Nacht rund 3.400 Todesfälle von der Krone erhalten. Dies veranlasste die Opposition, die Daten der Bundesregierung und das Management der Pandemie zu kritisieren. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die Kommunikation dieser Korrektur besonders schlecht war. Es gibt wirklich kein Datenchaos oder gar bisher vernachlässigte Todesfälle.

Für die Schätzung der Todesursache ist die Statistik Austria zuständig. Bis 2020 hat es die Zahl der Todesfälle durch Covid tatsächlich nach oben korrigiert, aber nur um 14 Fälle. Ähnliches wird für das Vorjahr erwartet, hier liegen nur vorläufige Daten vor. Aber das gilt für Einzelfälle, nicht für Tausende.

Die Statistik Austria wertet von Ärztinnen und Ärzten ausgestellte Sterbeurkunden nach einer tödlichen Untersuchung aus. Für diese Sterbestatistik wird nur die Grunderkrankung herangezogen, die direkt zum Tod geführt hat, wie Krebs, Herzinfarkt oder Covid-19. Alle diese Diagnosen können auch nur als Begleiterkrankungen vorliegen. (In der Tat ist es oft schwierig, zwischen sehr alten, multimorbiden Menschen zu unterscheiden.)

Grundsätzlich werden alle Todesfälle von Infizierten im Epidemiologischen Meldesystem, kurz EMS, erfasst. Als Covid-Todesfälle werden nach der Definition der Europäischen Seuchenbehörde alle Todesfälle gemeldet, die innerhalb von 28 Tagen nach einer bestätigten Infektion und ohne zwischenzeitliche Genesung aufgetreten sind.

Aus der Unterwolle ist ein Mantel geworden – offensichtlich

Von Anfang an war klar, dass dies nur ungefähr sein konnte. Allerdings werden Echtzeitdaten benötigt, um die Pandemie zu kontrollieren, und eine genaue Analyse der Todesursachen wäre zu langsam, selbst wenn die interne Statistikbehörde relativ schnell arbeitet. In anderen europäischen Ländern kann dies Jahre dauern.

Auch zwischen den Daten des EMS und denen der Statistik Austria bestand bisher ein Unterschied. Letztere weist für die Jahre 2020 und 2021 insgesamt 14.348 Todesfälle durch die Grunderkrankung Covid-19 aus. Diese Zahl wird sich nur geringfügig verändern. Damit starben nach Schätzungen im Rahmen der Obduktion bis Ende 2021 etwa 14.400 Menschen an Covid-19.

Bis vor zwei Tagen lagen die EMS-Zahlen für diese Jahre unter dem Wert der Statistik Austria, nämlich 13.379. Durch die Verschränkung der beiden Datensätze wurde der Wert plötzlich auf 16.846 für die Jahre 2020 und 2021 erhöht. Reduzierte Berichterstattung gegenüber Statistikdaten von Österreich wurde plötzlich zu einem offensichtlichen Kontenüberschuss. Aber nur auf den ersten Blick. Die Statistikbehörde meldete außerdem 2.574 Todesfälle in diesen zwei Jahren, in denen Covid-19 nicht die Hauptkrankheit, sondern eine Komorbidität war, eine „Krankheit, die den Todesprozess beschleunigt“. Das ist wichtig für die epidemiologische Überwachung der Pandemie, nicht aber für die Todesursachenstatistik, die sich auf schwere Krankheiten konzentriert.

Laut österreichischer Statistik starben insgesamt 16.922 entweder an Covid oder zumindest an Covid. Der Abstand zu 16.846, der jetzt im EMS für 2020 und 2021 angegeben wird, schrumpft auf einige Dutzend. Bisher sind in diesem Jahr weitere 2.535 Covid-Todesfälle hinzugekommen, aber noch nicht korrigiert, aber nach der bisherigen EMS-Definition.