In der Nacht und am Donnerstag verloren viele Kryptowährungen stark an Wert. Ein Bitcoin kostet so viel wie vor 17 Monaten.
Ein unsanfter Weckruf für Kryptowährungs-Fans am Donnerstagmorgen besserte sich im Tagesverlauf nicht: Bitcoin verlor fast 15 Prozent an Wert. Noch schlimmer sieht es bei der zweitgrößten Kryptowährung Ethereum aus: Dort verlor der Kurs mehr als 20 Prozent. Seit dem Rekordhoch im November haben die beiden größten Coins mehr als 50 Prozent an Wert verloren. Auch Mem-Münzen wie Dogecoin sind stark im Niedergang begriffen. Dieser hat in den letzten 24 Stunden 31 Prozent an Wert verloren.
Besonders schlimm war die Luna/Terra-Katastrophe. Innerhalb weniger Tage fiel die Münze von etwa 95 Euro auf 0,02 Euro – Tausende haben schockiert investiert. Analysten führen die Entwicklung auf die Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine, strenge Beschränkungen der Krone in China und steigende Zinsen in den Vereinigten Staaten zurück – was herkömmliche Anlagen attraktiver mache als sie. Digitale Währungen gelten als sehr riskant.
Auch andere Kryptowährungen sind bei Anlegern in Ungnade gefallen. Das Gesamtvolumen der digitalen Währungen ist laut Coingecko, das mehr als 13.000 digitale Währungen verfolgt, von 3 Billionen US-Dollar auf etwas mehr als 1.500 Milliarden US-Dollar gesunken.
Zentralafrika ist auf Bitcoin angewiesen
Für Zentralafrika kommt die Katastrophe zum ungünstigsten Zeitpunkt. Die Republik, laut den Vereinten Nationen eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt, erlaubt die Kryptowährung Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel. Das Land ist auf internationale Hilfe angewiesen und befindet sich seit neun Jahren im Bürgerkrieg. Da nur etwa jeder Zehnte Zugang zum Internet oder Strom hat, fragen sich viele, was die Regierung mit dem Umzug bezwecken will.
Es wurde vermutet, dass Bangui auf diese Weise verdächtige Transaktionen erleichtern wollte. Die Vereinten Nationen, westliche Länder und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs) warfen kürzlich der Regierung vor, die Zentralafrikanische Republik an Russland und seine Söldner der berüchtigten Wagner-Gruppe auszuliefern. Im Austausch für Rohstoffe muss Militärhilfe gegen die Rebellen des Landes geleistet werden.
Nav-Konto 20 Minuten, RFI-Zeit 12.05.2022, 21:52 | Akt: 05.12.2022, 21:52
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