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Laufschuhfirma inklusive: Nach Kritik an Mega-Gehältern beziehen Chefs Stellung

83,6 Millionen Franken nahm die fünfköpfige Geschäftsleitung der Schweizer Laufschuhfirma On im vergangenen Jahr ein. Das macht 16,5 Millionen Franken pro Kopf für die drei Gründer um David Aleman (52), Caspar Copteti (44) und Olivier Bernhard (53) sowie die beiden Co-Geschäftsführer. Damit gehören sie zu den Bestverdienern der Schweiz.

Weil sie im Gegensatz zu ihren Kontrahenten bei UBS oder Roche mit ihrem Unternehmen nur verlieren, stehen die Könige der Sneaker-Industrie seit Wochen in der Kritik. Viele fragen: Womit lassen sich solche Mega-Gehälter rechtfertigen? Im vergangenen Jahr machte er einen Verlust von 170 Millionen Franken. Auch der Aktienkurs rechtfertigt dies nicht. Die Kehrseite allein in diesem Jahr: fast 50 Prozent.

Mark Maurer, 36, Co-CEO, und David Aleman, Mitgründer von On, äußerten sich am Donnerstagabend im Schweizer Fernsehen SRF. Sie signalisierten, dass sie sich von der Schweizer Bevölkerung mehr Dankbarkeit wünschen würden. “…dass man Erfolge auch feiern kann, damit andere motiviert werden, den gleichen Weg zu gehen.”

Der Vergleich mit Sportradar gibt eine tiefe Vorstellung

Co-CEO Maurer stellte in Bezug auf die Mega-Saläre klar: „Die allermeisten davon sind Aktien, die im Unternehmen bleiben, das ist kein Geld, das wir morgen haben.“

Vor drei Jahren entschieden die Aktionäre von On, dass das gesamte Laufschuhteam in den nächsten drei Jahren 4 Prozent der Unternehmensbewertung erhalten soll. „Dies ist keine Entscheidung, die wir getroffen haben, sie wurde von den Aktionären vor drei Jahren getroffen, als er viel jünger war“, sagte David Aleman in einem Gesprächsformular mit Gredig Direct. Die Tatsache, dass so viele herauskommen werden, hat ihre Erwartungen übertroffen.

Es wurde vor zwölf Jahren gegründet und ist seit September 2021 an der Börse notiert. Tennis-Ass Roger Federer, 40, ist seit 2019 Mitinhaber und Werbebotschafter des Unternehmens.

Erhöhen Sie den Druck auf die Führung

Spannend wird es am kommenden Mittwoch. Dann veröffentlichte der Sportdatenanbieter in St. Gallen Sportradar seine Daten für das erste Quartal. Das Unternehmen ging wie On im vergangenen Herbst an die Börse. Auch zu Jahresbeginn brachen die Aktien um fast 45 Prozent ein. Allerdings meldete Sportradar im vergangenen Jahr einen Gewinn von 24 Millionen Schweizer Franken. Sportradar-CEO Carsten Kerl, 56, erhält ein Gehalt von gerade mal 800.000 Dollar.

Gut möglich also, dass Aktionäre On Mega Gehälter nicht mehr wegnehmen und den Druck auf das Management der Sneaker-Firma erhöhen. (Euro)