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Nach einer Anmeldewoche kamen aus Niederösterreich 355.144 Unterschriften für Volksabstimmungen

Bis Montagabend unterzeichneten die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mehr als 355.000 Unterschriften unter sieben Volksbegehren, die bis dahin im Gemeindeamt oder online unterzeichnet werden konnten. Sechs von ihnen erreichten die 100.000-Unterschriften-Hürde. Sie sind daher vom Nationalrat zu berücksichtigen. Landsleute aus Niederösterreich steuerten rund ein Fünftel der Unterschriften zu den Volksabstimmungen bei. Dies entspricht in etwa ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung Österreichs.

Am erfolgreichsten war die von FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusel initiierte Volksabstimmung „Stoppt die Qual des Transports lebender Tiere“. Insgesamt wurde es 426.938 Mal unterzeichnet. Die Niederösterreicher haben die Initiative 94.891 Mal unterzeichnet. Damit stammen etwa 22 Prozent aller Unterschriften aus Waldhäusels Heimatland. Ziel des als überparteilich präsentierten Referendums ist es, Schlachttiere nur zu den nächstgelegenen geeigneten Schlachthöfen zu transportieren. „Von dort sollte das Fleisch nur noch gekühlt oder gefroren transportiert werden“, erklärte der FPÖ-Politiker im Vorfeld. Die stärkste Unterstützung erhielt dieser Antrag in Mödling, wo 9,5 % der Wahlberechtigten unterzeichneten, St. Pölten (8,53 %) und Neunkirchen (8,20 %). Insgesamt 7,34 Prozent der Wahlberechtigten in Niederösterreich unterstützten das Volksbegehren „Stoppt die Qualität von Transporten lebender Tiere“.

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4,52 Prozent der Wähler unterstützten die Clean Policy Initiative

Die Forderungen einer Gruppe prominenter ehemaliger Politiker, Anwälte und hoher Beamter um den Abgeordneten Martin Kreutner für eine saubere Politik wurden österreichweit 307.629 Mal unterzeichnet. Aus Niederösterreich kamen 58.408 Unterschriften. Das „Rechtsstaats- und Anti-Korruptions-Volksbegehren“ wurde in Niederösterreich von 4,52 Prozent der Wähler unterzeichnet – am stärksten in den Bezirken Mödling (6,67 Prozent), Waidhofen/Ybbs (5,76 Prozent) und St. Pölten (5,35 Prozent). Prozentsatz).

Impfgegner kamen aus dem Mostviertel

Die Österreicher sorgten sich weniger um die Impfpflicht als vielmehr um Tierleid und Korruption. Die beiden Anti-Impf-Initiativen wurden etwa gleich stark unterstützt und belegten den dritten Platz. Berufsimpfungen: kein Respekt erhielt österreichweit 246.476 Stimmen. Die Niederösterreicher haben das Volksbegehren 54.291 Mal unterzeichnet. Das „Nein zur Impfpflicht“ wurde in Österreich 246.878 Mal unterzeichnet, davon 53.763 Mal in Niederösterreich. Die Mostviertler waren gegen eine Impfpflicht: Die Bezirke Schaebs, Weidhofen/Ibs und Amstetten kamen – abgesehen von Zwettl, St. Pölten, Melk und Baden – gemessen an der Wählerzahl mit den meisten Unterschriften zu den beiden Volksabstimmungen. Insgesamt unterstützten 4,20 Prozent der Wahlberechtigten in Niederösterreich das „Impfvotum: Achtung Nein“ und 4,16 Prozent der Wahlberechtigten „Nein zur Impfpflicht“.

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Forderungen nach einem Grundeinkommen und einem Fokus auf psychische Gesundheit kamen aus den Städten

In den Städten Niederösterreichs kommen Forderungen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen und mehr Initiativen für psychische Gesundheit bei jungen Menschen besonders gut an. Das Referendum “Durchführung des Bedingungslosen Grundeinkommens!” unterstützte 168.981 Menschen im ganzen Land. In Niederösterreich waren es 30.704 Personen. Die meisten Unterschriften stammen aus Mödling (3,17 Prozent der Wahlberechtigten), St. Pölten (2,98 Prozent) und Tulln (2,68 Prozent). Insgesamt unterstützten 2,38 Prozent der Wahlberechtigten in Niederösterreich die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen.

2,12 Prozent der Wahlberechtigten in Niederösterreich unterstützen Volksbegehren Psychische Gesundheit

Kürzlich erhielt das viel beworbene „Jugendgesuch für psychische Gesundheit“ aus der ÖVP-nahen Mitte des Studentenwerks bundesweit 138.131 Unterschriften. In Niederösterreich wurde sie von 27.369 Menschen unterstützt – am stärksten in Mödling (3,13 Prozent der Wahlberechtigten), Tulln (2,57 Prozent) und St. Pölten (2,56 Prozent). Insgesamt unterstützten 2,12 Prozent der Wahlberechtigten in Niederösterreich die Forderung nach mehr Prävention und Unterstützung bei psychischen Problemen bei Jugendlichen.

„Arbeitslosengeld hoch“ kam auf keine 100.000 Unterschriften

Nur eine Volksabstimmung verfehlte die geforderte Grenze von 100.000 Unterschriften, nämlich die von mehreren NGOs und der SPÖ Niederösterreich unterstützte Initiative „Erhöhung des Arbeitslosengeldes“. Die Volksabstimmung sammelte 86.217 Unterschriften, wiederum gut ein Fünftel, nämlich 15.718 davon, aus Niederösterreich. Insgesamt 1,22 Prozent der Niederösterreichischen Wähler unterstützten die Forderung, das Arbeitslosengeld auf mindestens 70 Prozent der Nettoersatzquote zu erhöhen.

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