Nach offiziellen Angaben ist die ukrainische Hauptstadt Kiew bei einem erneuten russischen Angriff unter Beschuss geraten. In der Gegend von Darnitsa gab es mehrere Explosionen, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko gegenüber Telegram. Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Rettungskräfte seien vor Ort, hieß es in der Mitteilung. In der Hauptstadt ist mehrmals täglich Luftalarm zu hören.
Klitschko forderte: „Ignorieren Sie bitte nicht den Fliegeralarm!“ Da nun Menschen auf der Flucht vor den Anschlägen nach Kiew zurückkehren, forderte der Bürgermeister ein Ende. „Bleiben Sie an sicheren Orten“, sagte er. Unterdessen hat die deutsche Fernbusplattform Flixbus angekündigt, wieder Fahrten in die ukrainische Hauptstadt anzubieten.
„Die Sicherheit unserer Fahrgäste und Fahrer hat für uns oberste Priorität“, sagte Regionalleiter Michal Lehmann am Freitag. „Wir haben auf den richtigen Zeitpunkt gewartet, um einige unserer Strecken wieder aufzunehmen, insbesondere in die ukrainische Hauptstadt.“ Die Verbindungen Warschau-Kiew und Prag-Kiew werden am Montag wieder aufgenommen. Eine neue Route von Budapest nach Kiew soll am 28. April in Betrieb gehen.
Hier finden Sie Inhalte Dritter
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist für die Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten Ihre widerrufliche Einwilligung erforderlich, da Anbieter von eingebetteten Inhalten als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen. [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit kündbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der Vereinigten Staaten, gemäß Artikel 49 (1) (a) der DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Nachrichten aus der Ukraine – alle Live-Ticker-Events:
11:15 Uhr – Russland greift die Waffenfabrik in Kiew an
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Samstag eine Waffenfabrik bombardiert worden. Laut einem AFP-Korrespondenten stieg Rauch über dem Bereich auf, der von vielen Polizisten und Soldaten abgesperrt wurde.
Insbesondere werden die Tanks im Werk hergestellt. Russlands Verteidigungsministerium teilte Telegram mit, dass die Produktionsanlagen der Fabrik durch „hochpräzise Langstreckenwaffen“ zerstört worden seien.
10:12 Uhr – Die Ukraine rechnet mit einem Einbruch der Wirtschaft um bis zu 50 Prozent
Die ukrainische Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 30 bis 50 Prozent. Dies sagte Finanzminister Sergei Marchenko im Fernsehen.
10:00 – Selenskyj spricht von bis zu 3.000 getöteten ukrainischen Soldaten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Zahl der Todesopfer auf etwa 13.000 geschätzt. Etwa 2.500 bis 3.000 Soldaten seien bei Kämpfen mit russischen Invasoren getötet worden, sagte er gegenüber CNN. Etwa 10.000 werden verletzt und es ist schwer zu sagen, wie viele überleben werden.
09:15 – Neun Korridore, die für die Flucht von Mariupol geplant sind
Nach Angaben der Regierung wurden heute in der Ukraine neun humanitäre Evakuierungskorridore vereinbart. Demnach sollen Zivilisten Mariupol unter anderem mit Privatautos verlassen können, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Irina Wereschtschuk.
Im Gebiet Luhansk sind fünf Korridore geplant. Nach Angaben der örtlichen Behörden steht dieser unter schwerem Beschuss.
08:45 Uhr – Bundestagspräsident fordert zusätzliche Schulvorschläge für ukrainische Kinder
Bundestagspräsidentin Berbel Bass (SPD) hat sich für eine breite Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge insbesondere an Schulen ausgesprochen. „Mir ist es besonders wichtig, Kinder und Jugendliche im Auge zu behalten“, sagte Bass der Rheinischen Post. “Sie haben schon Schlimmes erlebt, sie sind oft traumatisiert, der Krieg hat ihre Zukunft in Frage gestellt.”
Sie brauchen so schnell wie möglich einen geregelten Tagesablauf und Schulbesuch, fügte Bass hinzu. Ihnen müssen angesichts der unklaren Lage in der Ukraine Perspektiven und Integrationsmöglichkeiten geboten werden, beispielsweise durch Schulabschlüsse, Ausbildungs- und Berufseinstiegszertifikate.
08:29 – Bürgermeister: Retter am Ort der Explosion in Kiew
Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko sind Rettungskräfte am Ort der Explosion in Kiew im Einsatz. Die Explosion ereignete sich im Stadtteil Darnitsky im Südosten der Stadt, schrieb Klitschko im Telegramm.
07:01 – Buschmann: Flüchtlinge melden Kriegsverbrechen
Bundesjustizminister Marco Buschmann will, dass Kriegsverbrechen in der Ukraine mit Hilfe von Flüchtlingen in Deutschland aufgeklärt werden. „Wir fordern alle ukrainischen Flüchtlinge auf, sich an jede Polizeidienststelle wenden zu können, wenn sie Opfer oder Zeugen von Kriegsverbrechen geworden sind“, sagte der FDP-Politiker gegenüber WELT AM SONNTAG. Das Bundeskriminalamt wertet die Erkenntnisse im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Bundesanwaltschaft aus. Auch Deutschland unterstützt den Internationalen Strafgerichtshof mit zusätzlichem Geld und Personal.
06:30 – Fracking in Deutschland “wasserrechtlich kaum möglich”
Trotz Bemühungen um eine rasche Energieunabhängigkeit von Russland bekräftigte Wirtschaftsminister Robert Habek seine Ablehnung von Fracking in Deutschland. „Wir sitzen in der norddeutschen Tiefebene auf einer großen Gasmenge, die nur durch Fracking zu erreichen ist. Man muss also tiefe Schichten von Hochdruckgestein und Chemikalien zerstören, um das Gas zu fördern“, sagte der Grünen-Politiker der Funke Mediengruppe (Samstag). „Das ist wasserrechtlich schwierig, weil es negative Folgen für die Umwelt haben könnte. Im Moment gibt es auch keine Unternehmen, die das wollen.“
Zudem “wird es Jahre dauern, bis neue Fördergelder eingeworben und Genehmigungsverfahren angelaufen sind.” Herkömmliche Fördermöglichkeiten in Deutschland seien “weitgehend ausgeschöpft”, fügte der Vizekanzler hinzu. „Das würde helfen, die Produktion kurzfristig zu steigern – mit der Folge, dass man irgendwann früher geht. Aber damit können wir unsere Probleme nicht lösen.”
auch lesen
Habek warnte eindringlich davor, den Import russischen Gases zu stoppen. „Ein sofortiges Gasembargo würde den sozialen Frieden in Deutschland gefährden“, sagte er. “Also müssen wir weise handeln, die Schritte sorgfältig vorbereiten und in der Lage sein, uns daran zu halten, wenn wir Putin schaden wollen.”
06:20 – Medien: Explosionen in der Nähe von Kiew und Lemberg
Laut lokalen Medien sind Explosionen in der Nähe von Kiew und Lemberg zu hören. Luftsirenen ertönten in weiten Teilen der Ukraine.
4:13 Uhr – Bayer-Chef warnt vor Hungersnot, die Millionen töten wird
Der Vorstandsvorsitzende des Pharmakonzerns Bayer, Werner Baumann, warnt vor einer dramatischen Hungersnot, die Millionen Menschen das Leben kosten wird. „In der Ukraine, der Kornkammer der Welt, besteht die Gefahr, dass zumindest ein Teil der Winterernte kriegsbedingt verloren geht“, sagte er laut einem Vorbericht der Bild. „Schon heute leiden 280 Millionen Menschen an schwerem Hunger, 40 Millionen von ihnen sind vom Tod bedroht.
03:48 – Die US-Regierung erteilt erneut Lizenzen für Ölbohrungen für staatliche Ländereien
Angesichts hoher Energiepreise will die US-Bundesregierung staatliche Öl- und Gasquellen freigeben. Das Innenministerium gab am Freitag bekannt, dass 173 Grundstücke mit einer Fläche von 58.275 Hektar in neun Bundesstaaten nächste Woche versteigert werden. Allerdings sind das 80 Prozent weniger Fläche, als ursprünglich zur Anmietung vorgesehen war. Zudem müssen Lizenznehmer künftig 18,75 Prozent ihres Gewinns statt bisher 12,5 Prozent an den Staat abführen.
auch lesen
Der Norden hängt vom Süden ab
Biden hat in den letzten Wochen eine Reihe von Schritten unternommen, um den Preisdruck auf die Pumpen zu verringern. So ordnete er Ende März die Freigabe von Öl aus der strategischen Reserve des Landes an. Allerdings wird die Wiederaufnahme der Öl- und Gaskonzessionen auf Bundesflächen voraussichtlich keine unmittelbaren Auswirkungen auf die aktuelle Versorgung der Märkte haben, da der Vergabeprozess Jahre dauern kann.
02:55 – Russland blockiert die Website des französischen internationalen Radios RFI
Russische Behörden haben am Freitag die Website von France France Internationale (RFI) gesperrt. Russlands Medienaufsichtsbehörde Roskomnadzor begründet die Blockade mit nicht näher bezeichneten Verstößen gegen ein Gesetz, das die Verbreitung falscher oder extremistischer Informationen verbietet. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in Moskau hatten keinen Zugang mehr zu den Websites von RFI in Englisch, Französisch und Russisch.
auch lesen
Diese Woche wurden auf der Seite mehrere kritische Berichte über Russlands Militäroperation in der Ukraine veröffentlicht. France Medias Monde, das für den internationalen französischen Rundfunk zuständige staatliche Unternehmen, sagte, es werde weiterhin nach Wegen suchen, um RFI-Berichte in Russland zu verbreiten.
Neben der RFI blockierten die Behörden am Freitag auch den Zugang zur russischsprachigen Website der unabhängigen Medien The Moscow Times wegen Berichterstattung über die Ukraine.
Add Comment