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Neuer Sommer an Land: Ernte könnte in Ostdeutschland ausfallen

Deutschland Neuer Sommer an Land

Die Ernte könnte in Ostdeutschland ausfallen und Brände verursachen

Zustand: 17:18 Lesezeit: 4 Minuten

Quelle: Daniel Kubirski / picture alliance; Dürremonitor UFZ / Helmholtz-Umweltforschungszentrum, Installation: WELT-Infografiken

Da es vor allem im März fast nicht regnet, gibt es in Ostdeutschland riesige Trockengebiete. Landwirte rechnen bereits mit Ernteausfällen bei einigen Lebensmitteln. Langfristige Lösungen sind erforderlich, einige der Vorschläge werden von Naturschutzorganisationen nicht gemocht.

Die Aussichten für Kichererbsen sind gut. Nach der Aussaat wachsen diese Leguminosen in Brandenburg. Kein Wunder: Kichererbsen brauchen ein wenig Regen und passen daher in die Landschaft. In Ostdeutschland. Denn eine schwere Dürre kommt. Dürren sind wie in den Jahren 2018 bis 2020 möglich. Die Folgen für Landwirte und Verbraucher wären bei einigen Produkten gravierend.

März ist schuldig. In Ostdeutschland regnete es kaum. Der April war feuchter, aber die Niederschläge blieben im Osten um 30 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Und die Knochen scheinen auszutrocknen. Was seit mehr als einem Jahrzehnt zu beobachten ist, setzt sich also fort: Eine riesige Landfläche breitet sich nach Osten aus.

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Das zeigt der ständig aktualisierte Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung: Vor allem in Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie in Teilen Sachsens und Mecklenburg-Vorpommerns ist der Boden bis zu einer Tiefe von etwa 1,8 Metern ausgetrocknet in einem solchen Ausmaß, dass Wissenschaftler extreme Dürre “mit einer tiefroten Farbe haben. In großen Regionen ist so wenig Wasser im Boden, dass die Pflanzen einem „Trockenstress“ ausgesetzt sind. Das bedeutet, dass die Renditen wahrscheinlich niedrig sein werden.

Quelle: Dürremonitor UFZ / Helmholtz-Umweltforschungszentrum; URLAUB-Infografiken

Das wirkt sich bedrohlich auf Sonnenblumen aus, die im Frühjahr gepflanzt wurden und nun Feuchtigkeit brauchen. „Für die Frühjahrsaussaat brauchen wir ab jetzt die ganze Woche Starkregen“, sagte Fabian Blochl vom Brandenburgischen Bauernverband. Wenn es aber – so scheint es – nicht regnet, könnte es im Herbst beim ohnehin schon knappen Sonnenblumenöl noch enger werden.

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Die Gefahren bedrohen auch die Energiegewinnung aus Mais und Rüben. Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hält die Lage für sie für kritisch. Auch Sommergetreide bereitet Sorgen, auch in Sachsen. „Die Landwirtschaft braucht im Mai in allen Teilen des Freistaates deutliche Niederschläge“, sagte Andreas Janel vom Sächsischen Landesbauernverband. Vor allem im Norden und Osten des Landes hätten sich “die Wachstumsbedingungen deutlich verschlechtert”.

Für eine Quantifizierung von Ernteausfällen sei es nach Ansicht der Verbände noch zu früh, und auch die Landwirtschaftsministerien in den Ländern und auf Bundesebene trauen sich nicht, Prognosen abzugeben. Es kann als sicher gelten, dass keine Weizenknappheit droht. Auch, weil das Eindringen von Feuchtigkeit in den Boden im Rest der Republik, mit Ausnahme von Südostbayern, keine große Bedeutung hat.

Staaten schränken die Grundwasserförderung ein

Doch in Ostdeutschland herrscht vor allem in Brandenburg ein riesiges Dauerdürregebiet mit hoher Waldbrandgefahr. Politiker haben Angst vor Grundwasser. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) hatte im März eine strengere Begrenzung der Grundwasserentnahme angekündigt. Ähnliches ist in Sachsen-Anhalt geplant. Der Senat in Berlin berät über ein Maßnahmenpaket zur Reduzierung des Wasserbedarfs in der Hauptstadt.

In Sachsen erkennt das von Wolfram Günther (Grüne) geleitete Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft an, dass sich insbesondere die Landwirte im Norden und Nordosten des Freistaats auf die Trockenheit einstellen müssen und sich daher anpassen müssen.

Die Palette der erforderlichen Maßnahmen reicht laut einem Ministeriumssprecher von „ressourcenschonender Bewässerung über eine stärkere Diversifizierung der Anbaukulturen, einschließlich tiefwurzelnder und dürreresistenter Kulturen und präventiver Bewirtschaftung der Futtervorräte, bis hin zum verstärkten Einsatz von geförderten Extensivierungs- und Erhaltungsmaßnahmen“. Natur. ” Letzteres bedeutet, dass Landwirte den Anbau reduzieren und sich mit Hilfe staatlicher Subventionen um die Erhaltung der Naturlandschaften kümmern.

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Abhängigkeit von Russland

Vielerorts stellen Landwirte bereits die Intensivlandwirtschaft um. Kichererbsen werden selten angebaut. Doch nach Angaben ihres Verbandes wenden Landwirte in Brandenburg bereits auf etwa 50 Prozent ihrer unbebauten Flächen das Mulchverfahren an. Die Reste früherer Pflanzen bleiben am Boden und binden Feuchtigkeit. Außerdem reduziert es den CO2-Ausstoß und spart Diesel, weil kein Pflügen anfällt. Aber hier ist der Bedarf an Pestiziden größer.

„Wir brauchen Glyphosat, um uns an den Klimawandel anzupassen und ihn zu bremsen“, sagte Blochl vom Bauernverband. Auf Druck von Umweltverbänden soll Glyphosat jedoch nach 2024 nicht mehr verwendet werden.

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Auf der schwarzen Liste einiger Naturschützer steht auch, was der agrarpolitische Sprecher der Union, Albert Stegemann (CDU), zur Anpassung an die Dauerdürre fordert: Landwirtschaftsminister Cem Yozdemir (Grüne) müsse die Entwicklung neuer Pflanzen sicherstellen, um Dürre zu tolerieren, Stegemann gegenüber WELT AM SONNTAG: „Angesichts der aktuellen Situation muss Yozdemir Druck auf Brüssel ausüben, um EU-weit neue Anbaumethoden zu genehmigen, die es uns ermöglichen, Pflanzen anzubauen, die wenig Wasser benötigen und gegen Klimastress resistent sind. “

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