Der sichere Schlussmann Bernhard Starkbaum unterlag nur einem Schuss von Kapitän Roman Chervenka (18.). Brian Lebler glich 37 Sekunden vor Schluss aus. Starkbaum wehrte drei Versuche der Tschechen im Strafraum ab, Peter Schneider nutzte als einziger Spieler seine Erfahrung. Nach dem 3:0-Sieg gegen die USA am 6. Mai 2001 bei der WM in Köln war es erst der zweite Sieg gegen die Top-6-Nationen in 75 Jahren.
Österreich hält nach drei Spielen gegen die Medaillenanwärter sensationell drei Punkte, doch der Kampf um den Meistertitel fängt gerade erst an. Auf Norwegen wartet am Mittwoch (15.20 Uhr/ORF Sport+) das erste von zwei direkten Duellen gegen den Klassenerhalt. Ein Sieg gegen die Skandinavier, die seit 2006 in der Gruppe A spielen, bedeutet wohl das Ticket für die WM 2023.
Teamchef Roger Bader verschaffte seinem ältesten Feldspieler gegen Tschechien ein Break, der 35-jährige Kapitän Thomas Raffle sparte Energie. Da auch Benjamin Baumgartner nach einer Verletzung gegen die USA für den Rest des Turniers ausfällt, nahm Bader eine große Umstellung vor. Stürmer Simeon Schwinger feierte sein WM-Debüt, Verteidiger Clemens Unterweger kam in Tampere zum ersten Mal nach überstandener Verletzung zum Einsatz, stattdessen griff Nico Bruner an. Paul Huber ersetzte Raffle in der zweiten Offensivreihe, Ali Vukovic nahm in der dritten Reihe anstelle von Baumgartner die Mittelposition ein. Starkbaum kam vor der Tür wieder ins Spiel, der gegen die USA so starke David Kickert erhielt mit Blick auf Mittwoch eine Auszeit.
Die Österreicher zeigten die gleichen Qualitäten wie gegen Schweden (1:3) und die USA (2:3 nV) und wurden in ihrem 20. Duell mit Tschechien mit ihrem ersten Sieg belohnt. Baders Team arbeitete in der Abwehr und ließ dem Favoriten, der mit sieben NHL-Spielern an den Start ging, nicht allzu viele Chancen. Ein Gegentor in der Anfangsphase wurde nach Videokontrolle annulliert, da der Torhüter kampfunfähig war (8.), dann überstanden Starkbaum und Co. vier Minuten Menschenspiel. In der 18. Minute trafen die Tschechen jedoch durch Chervenka.
Nach einem null Mitteldrittel kämpften die Österreicher um die Chance auf den historischen Erfolg und wurden belohnt. Bader zog Starkbaum als sechsten Feldspieler im Finale vom Eis und Leber schob den Diskus 37 Sekunden vor Schluss über die Linie. Der Treffer wird nach Videobestätigung gemeldet. Auch die Fortsetzungen überstanden die Österreicher problemlos. Bei der Entscheidung agierte Schneider seiner Erfahrung nach komplex und konnte als einziger der zehn Schützen realisieren.
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