Ende März 2023 haben alle Mieterinnen und Mieter der St.-Johannes-Strasse 23 in Zug eine Kündigung erhalten. Die Eigentümerin der Liegenschaft, die Pensionskasse der Stadt Zug, will dort grössere Reparaturen durchführen, berichtet die «Luzerner Zeitung».
Daraufhin kündigte der Zuger Mieterverein die Kündigung öffentlich an und kündigte an, rund 30 Bewohner vor die Tür zu stellen. Unverständlich ist zudem, dass die Pensionskasse, die 2002 von Zuger Steuerzahlern mit rund 54 Millionen zurückerstattet wurde, zu solchen Massnahmen gegriffen hat.
Mieterbund “verbreite falsche Informationen”
Die Zuger Pensionskasse hingegen, in der Bürgermeister Carl Cobelt, 62, an Bord sitzt, bestreitet jede Schuld. Sie seien „vorsichtig“ gewesen und hätten das Gebäude ab 1968 renovieren müssen.
Zudem wird den Mietern die Kündigung ein Jahr im Voraus mitgeteilt und die Kündigungsfrist auf einen Monat verkürzt. Schließlich verurteilte die Pensionskasse den Mieterverein wegen „Verbreitung falscher Informationen“ ohne Beratung.
Die Miete wird höher sein
Nach Angaben der Pensionskasse wird allen Mietern nach der Sanierung die Möglichkeit zur Neubewerbung angeboten. Die meisten Mieter würden dieses Angebot zu schätzen wissen. Dann wird allerdings die Miete höher sein. Im Vergleich zu Zug werde es aber weiterhin attraktiv bleiben, erklärt die Pensionskasse.
Die SP-Fraktion im Großen Gemeinderat hat Bedenken, dass an der St.-Johannes-Straße „Luxusreparaturen unter dem Deckmantel der Notreparatur“ durchgeführt werden. Dadurch verliert die Stadt Zug 30 Billigwohnungen.
SP will die Reparaturen verkürzen
Da der Gemeinderat im Vorstand der Pensionskasse sitzt, verlangt die SP von ihm Erläuterungen. Sie wollen wissen, wie lange Mieter auf ihre Wohnung verzichten müssen und ob Sie die Mieter unterstützen.
Der SP möchte auch wissen, ob Maßnahmen ergriffen wurden oder noch ergriffen werden, um die Reparaturzeit zu verkürzen. Schließlich interessiert sie, um wie viel Prozent die Miete steigt. (obf)
Add Comment