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Plagiatsvorwürfe gegen den neuen HSS-Generalsekretär Huber

Kaum wird er zum neuen Generalsekretär der HSS ernannt, muss sich Martin Huber zur Wehr setzen. Medienberichten zufolge soll er in seiner Doktorarbeit Quellen nicht oder falsch angegeben haben.

Kurz nach seiner Ernennung wurde der neue HSS-Generalsekretär Martin Huber wegen Plagiats angeklagt. Laut einem Bericht der Bild am Sonntag sieht sich Experte Jochen Zenthofer in Hubers Dissertation mit zahlreichen Plagiaten konfrontiert. Nur bei den ersten 26 waren es insgesamt 25 Zitate ohne oder mit falscher Quellenangabe. „Herr Huber hätte mit diesem Job nicht promovieren dürfen“, sagte Zenthofer von der BamS. Es gebe “offensichtliche Verstöße gegen gute wissenschaftliche Praxis”.

Der Vorsitzende der FDP-Fraktion im bayerischen Landtag, Martin Hagen, forderte Huber auf, seine Promotion vorerst nicht einzusetzen. Huber selbst sagte der BamS, er habe seine Doktorarbeit “soweit ich weiß und glaube” geschrieben. Allerdings bat er „aus Gründen der Transparenz“ die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Arbeit noch einmal zu prüfen.

Der Vorgänger trat nach einem Skandal zurück

Huber hat am Freitag die Nachfolge von Stefan Mayer als CSU-Generalsekretär angetreten. Zuvor war er aus “gesundheitlichen Gründen” nach nur wenigen Wochen im Amt offiziell zurückgetreten. Vorausgegangen war ein offenbar eskalierender Streit um Mayers Privatleben, in dem er angeblich einen Journalisten bedroht hatte.

Viele Politiker mussten sich in den vergangenen Jahren gegen Plagiatsvorwürfe wehren. Nachweislich hat Außenministerin Analena Burbock in ihrem Buch Passagen nicht als Quellen genannt. Berlins Regierende Bürgermeisterin Francesca Giffey widerrief sogar ihre Promotion, nachdem t-online Unregelmäßigkeiten in ihrer Dissertation gemeldet hatte, und auch der frühere Unionskanzlerkandidat Armin Laschet räumte Quellenfehler in ihrem Buch ein.