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Präsentation der Bilanz: Tesla-Anteil ist zweistellig: Tesla mit Rekordzahlen – Produktion in Grünheide startet nur sukzessive | Nachricht

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Tesla sieht sich weiterhin mit Rekordzahlen globalen Problemen in der Automobilindustrie gegenüber. Trotz Engpässen in der Lieferkette und pandemischen Produktionsausfällen in China schloss der Elektroauto-Pionier das letzte Quartal mit Rekordumsätzen und -gewinnen ab. Für 2024 peilt Tesla nun an, mit der Produktion von Robotertaxis ohne Lenkrad und Pedale zu beginnen – und laut Firmenchef Elon Musk könnte das Reisen damit günstiger sein als das Reisen mit dem Bus. Allerdings macht sich Tesla Sorgen um die künftige Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe wie Lithium für Batterien.

In den drei Monaten bis März stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 81 Prozent auf 18,8 Milliarden US-Dollar. Tesla gewann das Endergebnis von 3,3 Milliarden Dollar – 658 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahlen waren viel besser, als die Wall Street erwartet hatte.

Obwohl die globale Automobilindustrie beispielsweise unter einem ständigen Mangel an Computerchips leidet, hat Tesla im ersten Quartal rund 305.400 Elektroautos gebaut und 310.048 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert – eine Steigerung von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein weiterer Rekord. Für das laufende Quartal versprach Musk eine Produktion auf ähnlichem Niveau – mit Ausnahme von „wir könnten ein Kaninchen aus dem Hut nehmen und ein bisschen größer sein“. Im März eröffnete der Konzern in der Nähe von Berlin sein erstes Automobilwerk in Europa. Die Produktion dort hat jedoch noch nicht begonnen.

Konkrete Angaben zum Start des Werks Grünheide machte Tesla nicht. Langfristig sollen jährlich etwa 500.000 E-Autos vom Band laufen, davon ist das Unternehmen aber noch weit entfernt. Tesla brauche normalerweise 12 Monate, um eine Woche nach Produktionsbeginn 5.000 Fahrzeuge zu erreichen, sagte Musk in einer Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren. Dank der gesammelten Erfahrungen kann es nun in Berlin und dem zweiten neuen Werk in Austin, Texas, zumindest etwas schneller gehen.

Trotz der starken Zahlen warnte Tesla vor Problemen. Die Probleme mit der globalen Lieferkette werden voraussichtlich das ganze Jahr über anhalten. Musk sagte, die Inflation der Komponentenversorgung sei unterschätzt worden, wobei einige Lieferanten die Preise um 20 bis 30 Prozent erhöht hätten. Tesla profitiere von langfristigen Verträgen mit vielen Zulieferern, die aber irgendwann auslaufen, „und dann sehen wir möglicherweise einen deutlichen Kostenanstieg“.

Im letzten Quartal erlitt Tesla aufgrund einer COVID-Blockade in China auch Produktionsunterbrechungen in seinem Autowerk in Shanghai. Der Betrieb dort wurde wieder aufgenommen, aber die Situation muss weiterhin genau beobachtet werden.

Trotz dieser Belastungen gewinnt der Konzern immer mehr. Im ersten Quartal erzielte Tesla eine Gewinnmarge von mehr als 19 Prozent. Laut Branchenexperte Ferdinand Dudenhofer ist Tesla nach dem Luxusautohersteller Ferrari der profitabelste Autohersteller der Welt und hat die höchste Marge unter den Herstellern, die mehr als 15.000 Fahrzeuge verkaufen. „Mit den neuen Werken in Austin und Berlin und der hohen Profitabilität wird Tesla morgen den Automarkt dominieren“, sagt Dudenhofer.

Der Verkauf von Schadstoffrechten, die andere Autohersteller zur Verbesserung ihrer Emissionsbilanz benötigen, hat sich für das Unternehmen einmal mehr als lukratives Geschäft erwiesen. Im ersten Quartal machte Tesla einen Umsatz von 679 Millionen Dollar – mehr als doppelt so viel wie im Vorquartal. Eine Änderung der US-Regeln erhöhte den Betrag um einen einmaligen Betrag von 288 Millionen Dollar. In den Vorjahren half der Zertifikatehandel Tesla dabei, hohe Verluste abzumildern, mittlerweile finanziert sich die Autoproduktion selbst.

Robotik wird ein „massiver Wachstumsmotor“ für Tesla sein, sagte Musk. Das „futuristisch anmutende“ Fahrzeug kündigte er kürzlich bei der Eröffnung des texanischen Werks ganz nebenbei an. Weitere Einzelheiten werden bei der Präsentation im nächsten Jahr bekannt gegeben. Auch andere Autohersteller arbeiten an solchen Fahrzeugen. Die Tochtergesellschaft von General Motors Cruise etwa will im kommenden Jahr die Produktion ihres Autos „Origin“ ohne Lenkrad und Pedale starten. Cruise betreibt bereits einen begrenzten Robotik-Service in San Francisco.

Tesla muss erst autonomes Fahren bekommen. Mehr als 100.000 Tesla-Fahrern steht jetzt Full Self-Test als Testversion des Autopilot-Assistenzsystems zur Verfügung. Es gibt jedoch regelmäßig Berichte über Software-Unzulänglichkeiten. Musk verteidigte sich am Donnerstag, dass er noch nie so viele vermeintliche Hoffnungsschimmer bei einer anderen Technologie erlebt habe. Aber er glaubt, dass Tesla dieses Jahr Erfolg haben wird. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen setzt Musk ausschließlich auf autonome Kameras, statt auf teure Laserradare, die die Umgebung von Autos scannen.

Die Produktion von Tesla in Grünheide lief nur sukzessive an

Vom Ziel von 500.000 Autos pro Jahr in seinem neuen Werk in Grünheide bei Berlin ist der amerikanische Elektroautobauer Tesla noch weit entfernt. Die Produktion steigt nach Angaben des Unternehmens nur allmählich an. Tesla brauchte etwa 12 Monate pro Woche, um nach dem Produktionsstart in anderen Fabriken das Niveau von 5.000 Fahrzeugen pro Woche zu erreichen, sagte Unternehmenschef Elon Musk in einer Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren. Dank der gesammelten Erfahrungen kann es nun in Berlin und dem zweiten neuen Werk in Austin, Texas, zumindest etwas schneller gehen.

Die Produktion von 5.000 Elektroautos pro Woche würde etwa die Hälfte des Produktionsziels von 500.000 Autos pro Jahr für die erste Ausbaustufe erreichen. Bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal machte Tesla keine konkreten Angaben zum Ausbau des Werks Grünheide, das am 22. März im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Musk eröffnet wurde.

Der Start braucht Zeit, heißt es im Quartalsbericht. Das Tempo der Werke in Austin und Berlin wird von der erfolgreichen Einführung vieler technologischer Innovationen und aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette beeinflusst. Trotz eines weiteren Rekordquartals insgesamt warnte Tesla vor anhaltenden Schwierigkeiten.

Tesla-Fabrikstörung: Wachsende Kritik an den Behörden

Die Kritik an Umweltbehörden ist nach einem Leck in einer Lackiererei im neuen Autowerk von Tesla in Grünheide bei Berlin gestiegen. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der auch Tesla beliefert, forderte am Donnerstag mehr Transparenz. Der Verband sei erst auf Anfrage der Wasserverwaltung Oder-Spree informiert worden, sagte Sprecherin Sandra Poneski. “Wir sehen schwarz, um das Trinkwasser der Zukunft zu schützen.”

Während der WSE unter Berufung auf ein ihm vorliegendes Foto davon ausgeht, dass die Flüssigkeit auch in die Kanalisation gelangt ist, bestreitet das Landesumweltamt Brandenburg dies. Zuvor hatte die Märkische Oderzeitung berichtet.

Die Linke im brandenburgischen Landtag fordert Aufklärung. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) müsse den Vorfall dem nächsten Umweltausschuss melden, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Thomas Domres der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte die Informationspolitik. „Die Meldekette muss so gestaltet sein, dass alle Beteiligten informiert sind.“

Am 11. April traten nach Angaben der staatlichen Umweltbehörde 15 Kubikmeter (15.000 Liter) Behandlungstank aus der Elektrobeschichtung in Teslas Werk aus. Die Karosserie spricht von einer Fehlfunktion, der verwendete Lack hat keine Gefahrstoffklassifizierung. Laut Umweltbundesamt pumpte ein Entsorgungsunternehmen die gesammelte Flüssigkeit in einer Badewanne ab. Bei der Verladung am 12. April flossen am Eingang der Lackiererei zwei bis drei Liter Flüssigkeit. Dort (…) “bestand noch nie die Gefahr des Eindringens in Grundwasser oder Abwasser”.

Der Wasserverband sieht das Verfahren als gescheitert an. Nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz ist ein Unfall ein Unfall, wenn ein Ereignis innerhalb oder außerhalb des Arbeitsbereichs zu einer ernsthaften Gefahr oder zu bestimmten Sachschäden führt.

Auch die Brandenburgische Grüne Liga und die Bürgerinitiative Grünheide verweisen auf der Tesla-Website auf ein Video mit einer Drohne vom 10. April, das einen Flüssigkeitsfleck zeigt. Das Landesumweltamt sieht jedoch keinen Zusammenhang zu dem Vorfall in der Lackiererei: Tesla führt den Flüssigkeitsfleck in dem Video auf eine Funktionsprüfung einer Löschwasserpumpe zurück, die täglich mit Frischwasser durchgeführt wird.

So reagiert die Tesla-Aktie

Weitere Rekorde bei Umsatz und Gewinn des Elektroautobauers Tesla im ersten Quartal erfreuten am Donnerstag Anleger an der Börse. Die Aktien von Tesla stiegen im Handel mit der NASDAQ vorübergehend um 10,91 % auf 1.085,03 USD.

Tesla sieht sich weiterhin mit Rekordzahlen globalen Problemen in der Automobilindustrie gegenüber. In den drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 81 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar. Tesla verdiente 3,3 Milliarden Dollar in der Bilanz – 658 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge ist um mehr als zwei Drittel gestiegen.

Mit diesen Wachstumszahlen stelle Tesla die Quartalsberichte anderer Unternehmen in den Schatten, schreibt Analyst Stephen Ines vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Und das in einer Phase, in der die Unternehmen mit ihren Zahlen die Erwartungen weit übertroffen haben.

In gewisser Weise verhöhnt Tesla den Technologiesektor, nachdem der Netflix-Streamingdienst am Dienstag unter sinkenden Abonnentenzahlen und einem Rückgang seines Aktienkurses gelitten habe, sagte Hargreaves Lansdown-Analystin Sophie Lund-Yates. Der Betriebsgewinn von Tesla ist um das Sechsfache gestiegen, …