Querdenker planten Lauterbachs Entführung: „Meine Kinder haben Angst vor mir“
17. April 2022, 4:08 Uhr
Corona-Leugner bedrohen ihn seit Beginn der Pandemie „in jeder Hinsicht“, sagt Bundesgesundheitsminister Lauterbach. Er steht bereits auf mehreren Todeslisten. Der Hass, mit dem er empfangen wird, belastet sein Privatleben – er verlässt das Haus nicht mehr ohne Leibwächter.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist angesichts der Drohungen gegen ihn besorgt um seine fünf Kinder. „Ich bin selbst kein besorgter Mensch. Aber ich mache mir große Sorgen um meine Kinder. Und natürlich tut es mir weh, dass meine Kinder Angst vor mir haben“, sagte Lauterbach der Bild. Eine Gruppe von Umstehenden, die von der Polizei zerschlagen wurde, plante offenbar, ihn zu entführen.
Lauterbach hat vier erwachsene Kinder und eine Tochter im Teenageralter. „Leider fühle ich mich jeden Tag bedroht“, sagte er. Er wird oft mit Gewalt bedroht und steht auf verschiedenen Todeslisten. Die Täter besprühten seine Wohnungen in Köln und Berlin und beschädigten seinen Privatwagen.
Lauterbach versuche, “so professionell wie möglich” mit der Situation umzugehen: “Ich melde jede Androhung von Gewalt oder Tod. Allerdings liest er die Hassmails nicht selbst, sondern leitet die Briefe an die Mitarbeiter weiter, die sie prüfen. Dann unterschreibt er einfach die Anzeigen. „Hassverbrecher wollen mir Angst machen, mir Angst machen. Das werde ich nicht zulassen“, sagte Lauterbach.
98 Ermittlungen allein in Köln
„Allein in Köln gibt es derzeit 98 laufende und laufende Ermittlungsverfahren, in 65 Fällen wurden die Täter ermittelt“, sagte Lauterbach. „Ich mache das so konsequent, weil ein Impfgegner, der mir mit Gewalt droht, wahrscheinlich auch seinen Bürgermeister oder Stadtrat bedrohen wird. Eine erfolgreiche Beschwerde meinerseits kann auch andere schützen.“
Ohne Personenschutz könne er laut Lauterbach weder gehen noch essen: „Ich würde mich selbst gefährden, aber auch andere, mit denen ich essen gehe oder die mir zufällig nahe stehen.“
Nach Angaben der Landespolizeidirektion Mainz und der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz haben Rechtsextremisten der Spätdenkerszene geplant, Lauterbach zu entführen und Deutschlands demokratische Ordnung durch Anschläge zu stürzen.
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