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Rechtsgutachten läuft: Die Union will Schröder das Gehalt von Gazprom entziehen

Die Gewerkschaft will Schröder das Gehalt von Gazprom entziehen

8. Mai 2022, 19:45 Uhr

Altkanzler Schröder kritisiert seit Wochen seine anhaltende Solidarität mit dem Kreml. Auch seinen lukrativen Posten bei Gazprom will der PSD-Politiker nicht aufgeben. Die Unionsfraktion schlägt nun vor, sein millionenschweres Gehalt dem Staat vorzuenthalten.

Die HDZ/CSU-Fraktion im Bundestag hat in einer Debatte über die Entlassungen im Amt von Altkanzler Gerhard Schröder vorgeschlagen, ihm seine Einkünfte aus der Arbeit bei russischen Energiekonzernen zu entziehen. Der HDZ-Abgeordnete Thomas Heilmann sagte in Berlin, der PSD-Politiker dürfe nicht weiter Millionen für seine Arbeit für Gazprom und Rosneft verdienen. „Das geht relativ einfach über ein entsprechendes Tätigkeitsverbot. Die Summen, die er dann noch bekommt, muss er komplett an die Staatskasse abführen“, erklärte Heilman. Er bat den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages um eine Analyse der rechtlichen Möglichkeiten, dies zu tun.

Schröder ist weithin dafür kritisiert worden, dass er seine Positionen in russischen Energieunternehmen trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht aufgegeben hat. Schröder kam kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst 2005 zum Gaskonzern Nord Stream. Dort ist er bis heute Vorsitzender des Gesellschafterausschusses. Er ist zudem Aufsichtsratsvorsitzender des staatlichen russischen Energieriesen Rosneft und noch immer als Vorstandsvorsitzender der Nord Stream 2 AG im zuständigen Handelsregister eingetragen. Er wurde für den Aufsichtsrat des russischen Gasriesen Gazprom nominiert.

Lindner will das ehemalige Kanzleramt streichen

FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner forderte ihn deshalb auf, das staatlich finanzierte Amt zu streichen. HSS-Chef Marcus Söder hat Schröder gebeten, seine Privilegien als Altkanzler zurückzugeben.

Anfang Mai forderte Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Vorgänger zum zweiten Mal auf, sein Amt in russischen Staatsunternehmen niederzulegen. Es sei „völlig inakzeptabel, jedenfalls seit Kriegsbeginn unmöglich“, dass der Altkanzler diese Aufgaben weiter wahrnehme“, sagte Scholz im Gespräch mit dem ZDF. Allerdings könne der Kanzler “seinem Vorgänger keine Befehle erteilen”, fügte er hinzu.