26.04.2022 12:11 (akt am 26.04.2022 12:11)
Elektrogeräte im Haushalt müssen repariert statt neu gekauft werden. © pixabay.com (Design)
Reparieren statt wegwerfen – so lautet das Motto des Reparaturbonus, der am Dienstag in ganz Österreich startet. Das Programm umfasst alle Elektrogeräte im Haushalt, Kosten bis 200 Euro werden übernommen.
Die Regierung hat heute grünes Licht für die nationale Reparaturprämie gegeben. Klimaministerin Leonore Gevesler (Grüne) will Anreize schaffen, Elektrogeräte im Haushalt zu reparieren statt neu zu kaufen. Gevesler erklärte am Dienstag auf einer Pressekonferenz, dass das Programm alle Haushaltsgeräte umfasst, von Wasserkochern über Mobiltelefone bis hin zu E-Pianos. Die Hälfte der Reparaturkosten wird übernommen, maximal 200 Euro pro Gerät.
Der Reparaturbonus gibt beschädigten Elektrogeräten eine zweite Chance
„Jedes Jahr produzieren wir Unmengen an Elektroschrott und belasten die Umwelt“, sagte der Minister. Ein neues Gerät ist oft nur einen Klick entfernt, aber Reparaturen haben den Ruf, teuer und umständlich zu sein. Hochwertige Geräte landen oft im Müll, und das sei die „schlechteste aller Lösungen“. Daher soll der Reparaturbonus die Reparatur eines beschädigten Geräts attraktiver machen, anstatt ein neues zu kaufen. Das sei gut für die Umwelt und den Bestand, aber auch für die Wirtschaft, weil es Arbeitsplätze in Deutschland schaffe, sagt Gevesler.
Bis zu 200 Euro Kosten für die Reparatur eines versicherten Elektrogeräts
Sie übernimmt 50 Prozent der Reparaturkosten und bis zu 200 Euro pro Gerät. Der Bonus gilt für Haushaltsgeräte. Reparaturen an Kleidung, Schuhen oder Fahrrädern werden jedoch nicht gefördert.
Ab heute, Dienstag, kann der Reparaturgutschein auf www.REPAIRBONUS.AT heruntergeladen und bei einem der teilnehmenden Betriebe eingelöst werden. Sobald der Gutschein eingelöst ist, kann ein weiteres Gerät beansprucht werden. Ab März können sich Unternehmen auf der Homepage anmelden, bereits über 1.200 Unternehmen aus ganz Österreich machen mit.
Das Bonus-Reparaturprogramm ist österreichweit bis 2026 geplant
Das Programm hat ein Volumen von 130 Millionen Euro und läuft voraussichtlich bis 2026. Mittel dafür kommen aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Die Reparaturprämie sei das Ergebnis europäischer Zusammenarbeit und „ein stolzer Moment, wenn in Europa etwas gelingt, wenn wir es gemeinsam tun“, sagte der Vertreter der Europäischen Kommission in Wien, Martin Selmier.
Der EU-Wiederaufbaufonds soll Reformen und Investitionen finanzieren, um Europa nach der Corona-Krise „nachhaltiger, grüner und digitaler“ zu machen, so Selmayr. Österreich führt als erstes EU-Land einen nationalen Reparaturbonus ein.
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